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Die Generalaudienz vom 5.2.2025: Der Wortlaut

Lesen Sie hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan die Katechese des Papstes bei seiner Generalaudienz am 5. Februar 2025. Weil Franziskus erk?ltet war, verlas die Ansprache ein Mitarbeiter des Staatssekretariates für den Papst. Die amtliche Fassung finden Sie wie immer in Kürze auf vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Heute betrachten wir die Schönheit Jesu Christi, unserer Hoffnung, im Geheimnis der Heimsuchung. Die Jungfrau Maria besucht die heilige Elisabeth, doch vor allem ist es Jesus, der im Schoß seiner Mutter sein Volk besucht (vgl. Lk 1,68), wie Zacharias in seinem Lobgesang sagt.

Nach dem Erstaunen und der Verwunderung über die Botschaft des Engels erhebt sich Maria und macht sich auf den Weg – wie alle Berufenen der Bibel –, denn ?die einzige Handlung, mit der der Mensch dem sich offenbarenden Gott entsprechen kann, ist die der unbegrenzten Verfügbarkeit“ (H.U. VON BALTHASAR, Vocazione, Rom 2002, 29). Diese junge Tochter Israels entscheidet sich nicht dafür, sich von der Welt abzuschotten, sie fürchtet weder Gefahren noch das Urteil anderer, sondern geht den Menschen entgegen.

Wenn man sich geliebt fühlt, erfährt man eine Kraft, die Liebe weiterträgt. Wie der Apostel Paulus sagt: ?Die Liebe Christi drängt uns“ (2 Kor 5,14), sie bewegt und treibt uns an. Maria spürt diesen Antrieb der Liebe und eilt, um einer Frau zu helfen, die ihre Verwandte ist, aber auch eine ältere Frau, die nach langer Wartezeit eine unerwartete und in ihrem Alter beschwerliche Schwangerschaft erlebt. Doch Maria geht auch zu Elisabeth, um den Glauben an den Gott des Unmöglichen und die Hoffnung auf die Erfüllung seiner Verheißungen zu teilen.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch, die Katechese verliest der Mitarbeiter Pierluigi Giroli
Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch, die Katechese verliest der Mitarbeiter Pierluigi Giroli

Die Begegnung der beiden Frauen hat eine erstaunliche Wirkung: Die Stimme der ?Gnadenreichen“, die Elisabeth begrüßt, ruft eine prophetische Bewegung im Kind in ihrem Schoß hervor und lässt Elisabeth eine doppelte Segnung aussprechen: ?Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!“ (Lk 1,42). Und zudem eine Seligpreisung: ?Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“ (V. 45).

Angesichts der Anerkennung der messianischen Identität ihres Sohnes und ihrer eigenen Berufung als Mutter spricht Maria nicht von sich selbst, sondern von Gott. Sie erhebt einen Lobgesang voller Glauben, Hoffnung und Freude – ein Lied, das täglich im Abendgebet der Kirche erklingt: das Magnificat (Lk 1,46-55).

Dieses Lob auf den rettenden Gott, das aus dem Herzen seiner demütigen Magd fließt, ist ein feierliches Gedächtnis, das das Gebet Israels zusammenfasst und vollendet. Es ist von biblischen Anklängen durchzogen – ein Zeichen dafür, dass Maria nicht ?aus dem Rahmen“ fallen will, sondern sich mit den Vätern in Einklang bringt und Gottes Erbarmen für die Demütigen preist, jene Kleinen, die Jesus in seiner Verkündigung ?selig“ nennen wird (vgl. Mt 5,1-12).

Die starke Präsenz des österlichen Motivs macht das Magnificat zudem zu einem Lied der Erlösung, dessen Hintergrund die Erinnerung an die Befreiung Israels aus Ägypten ist. Die Verben stehen alle in der Vergangenheit, durchdrungen von einer liebevollen Erinnerung, die die Gegenwart mit Glauben erfüllt und die Zukunft mit Hoffnung erleuchtet. Maria besingt die Gnade der Vergangenheit, doch sie ist zugleich die Frau der Gegenwart, die die Zukunft in ihrem Schoß trägt.

Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch
Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch

Der erste Teil dieses Lobgesangs preist Gottes Wirken in Maria, die als Mikrokosmos des Gottesvolkes vollkommen dem Bund folgt (V. 46-50); der zweite Teil weitet sich auf das Werk des Vaters im Makrokosmos der Geschichte seiner Kinder aus (V. 51-55) und entfaltet sich um drei Schlüsselbegriffe: Erinnerung – Barmherzigkeit – Verheißung.

Der Herr, der sich der kleinen Maria zugewandt hat, um in ihr ?Großes zu tun“ und sie zur Mutter des Herrn zu machen, hat begonnen, sein Volk zu retten – beginnend mit dem Exodus –, indem er sich der universalen Segensverheißung an Abraham erinnerte (vgl. Gen 12,1-3). Der Herr, der Gott, der für immer treu ist, hat über seinem Bundesvolk einen ununterbrochenen Strom barmherziger Liebe ?von Generation zu Generation“ (V. 50) fließen lassen und offenbart nun die Fülle des Heils in seinem Sohn, den er gesandt hat, um sein Volk von seinen Sünden zu erlösen. Von Abraham bis zu Jesus Christus und zur Gemeinschaft der Gläubigen erscheint das Pascha als die hermeneutische Schlüsselgröße, um jede nachfolgende Befreiung zu verstehen – bis hin zu der, die der Messias in der Fülle der Zeit vollbracht hat.

Liebe Brüder und Schwestern, bitten wir den Herrn heute um die Gnade, auf die Erfüllung all seiner Verheißungen warten zu können; und dass er uns hilft, die Gegenwart Marias in unserem Leben anzunehmen. Wenn wir uns in ihre Schule begeben, können wir alle entdecken, dass jede Seele, die glaubt und hofft, ?das Wort Gottes empfängt und gebiert“ (Hl. Ambrosius, Auslegung des Evangeliums nach Lukas 2,26).

(vatican news - mg)

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05. Februar 2025, 09:38

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