Papst l?sst Katechese vorlesen – Reflexion über die Heimsuchung
Mario Galgano - Vatikanstadt
In seiner Katechese stand das biblische Ereignis der Heimsuchung Mariens im Mittelpunkt. Die Begegnung zwischen der jungen Mutter Jesu und ihrer betagten Verwandten Elisabeth sei ein starkes Zeichen der Hoffnung, betonte der Papst in seiner vorbereiteten Ansprache. Maria habe nach der Verkündigung durch den Engel nicht gezögert, sondern sei voller Vertrauen aufgebrochen, um Elisabeth beizustehen. ?Die einzige Handlung, mit der der Mensch dem sich offenbarenden Gott entsprechen kann, ist die der unbegrenzten Verfügbarkeit“, wurde der Theologe Hans Urs von Balthasar zitiert.
Maria fürchtete weder Gefahren noch das Urteil anderer, sondern machte sich auf den Weg, um einer schwangeren Frau in Not beizustehen. Gleichzeitig teilten die beiden Frauen ihre tiefe Glaubensgewissheit: ?Maria geht zu Elisabeth, um den Glauben an den Gott des Unmöglichen und die Hoffnung auf die Erfüllung seiner Verheißungen zu teilen.“
Die prophetische Begegnung zweier Mütter
Die Begegnung zwischen Maria und Elisabeth hatte eine tiefgreifende Wirkung: Bereits die Stimme Mariens ließ das Kind in Elisabeths Schoß – den späteren Johannes den Täufer – aufmerken. Elisabeth selbst erkannte die besondere Rolle Mariens und rief aus: ?Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes!“ (Lk 1,42). Sie pries Maria als jene, ?die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ“.
Maria selbst antwortete darauf mit dem berühmten Lobgesang Magnificat, der bis heute in der abendlichen Vesper der Kirche gebetet wird. Darin preist sie nicht sich selbst, sondern die Größe Gottes, der die Niedrigen erhebt und seinen Bund mit seinem Volk erfüllt.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Licht des Glaubens
Das Magnificat, so erklärte der Papst, sei nicht nur ein Lied des Dankes, sondern auch ein Lied der Hoffnung. Es erinnere an die Treue Gottes über Generationen hinweg, von Abraham bis zur Ankunft des Messias. ?Maria besingt die Gnade der Vergangenheit, doch sie ist zugleich die Frau der Gegenwart, die die Zukunft in ihrem Schoß trägt“, hieß es in der Katechese.
Die Geschichte Gottes mit den Menschen sei durch drei zentrale Begriffe geprägt: Erinnerung, Barmherzigkeit und Verheißung. Gott habe in der Vergangenheit große Taten gewirkt, doch sein Heilsplan setze sich fort – und finde seine Erfüllung in Jesus Christus.
Ein Aufruf zur Hoffnung und zum Vertrauen
Zum Abschluss der Katechese wurde die Botschaft Mariens als Einladung zum Glauben und zur Hoffnung gedeutet. Jeder Mensch, der Gott vertraut, könne auf seine Verheißungen bauen und die Gegenwart Mariens im eigenen Leben erfahren. ?Jede Seele, die glaubt und hofft, empfängt und gebiert das Wort Gottes“, zitierte der Papst den heiligen Ambrosius.
Mit diesem Gedanken lud die Generalaudienz zur persönlichen Reflexion ein und hob hervor: ?Wie kann der Glaube an die Verheißungen Gottes auch in schwierigen Zeiten Hoffnung schenken? Maria ist dabei ein Vorbild der Verfügbarkeit und des Vertrauens – ein Beispiel, das auch heute noch Orientierung gibt.“
(vatican news)
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