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Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio  (ANSA)

Ecuador: Bestürzung nach Mord an Politiker

Fernando Villavicencio, ein ecuadorianischer Journalist und einer von acht Präsidentschaftskandidaten, ist erschossen worden. Unbekannte eröffneten am Mittwoch das Feuer, als Villavicencio eine Wahlkampfveranstaltung in Quito verließ. Der amtierende Präsident Guillermo Lasso hat als Reaktion auf das Attentat den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Bischöfe des Landes äußern ihre Bestürzung.

Der Kandidat der Construye-Bewegung fiel nach mehreren Schüssen schwer verletzt zu Boden, so Berichte der örtlichen Medien. Noch vor Ort zeigte der 59-Jährige keine Lebenszeichen mehr. Später wurde sein Tod in einem Krankenhaus endgültig bestätigt. Insgesamt wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft neun Personen bei dem Attentat verletzt. Einer der mutmaßlichen Attentäter ist nach Angaben des Staatschefs bei dem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften vor Ort ebenfalls verstorben. Es kam bereits zu sechs Verhaftungen.

Die Bischofskonferenz von Ecuador erklärte in einer ersten Reaktion, sie sei der Familie des Ermordeten nahe, und zeigte sich bestürzt über das hohe Ausmaß von Gewalt in der Gesellschaft. Es sei wichtig, die Sicherheit im Land wiederherzustellen. Die Bischöfe versprechen ihr Gebet und ihren Einsatz für den inneren Frieden Ecuadors.

Wahlen finden trotzdem statt

Die Präsidentschaftswahlen am 20. August sollen dennoch stattfinden. In seiner landesweiten Erklärung nannte Präsident Guillermo Lasso den Vorfall ein „politisches Verbrechen“. „Wir haben keinen Zweifel, dass dieser Mord ein Versuch ist, den Wahlprozess zu sabotieren. Es ist kein Zufall, dass diese furchtbare Tat nur wenige Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen geschieht", erklärte der Präsident. Die Vorsitzende des Nationalen Wahlrates, Diana Atmaint, wies darauf hin, dass die Sicherheitsvorkehrungen in den Wahllokalen erhöht würden.

Fernando Villavicencio war Präsidentschaftskandidat der Construye-Bewegung. Politische Beobachter gaben ihm Chancen, bei den Wahlen in die Stichwahl zu kommen. Bis zum Mai 2023 war er Mitglied der Nationalversammlung von Ecuador. Sein Fokus lag vor allem auf den Korruptionsproblemen in Ecuador und der Gewalt, der er nun selbst zum Opfer gefallen ist.

(el universo – md)

 

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10. August 2023, 10:49