Lateinamerika: Bericht zu Missbrauch in Orden veröffentlicht
Die anonyme Umfrage wurde von 1.417 Ordensfrauen aus 23 Ländern Lateinamerikas und der Karibik beantwortet. Dabei kam heraus, dass im Kontext ihrer Gemeinde, Gemeinschaft oder in einem kirchlichen Umfeld, das mit Orten oder Einrichtungen der Kirche verbunden ist, an erster Stelle Machtmissbrauch durch die Oberen herrscht - 51,9 Prozent der Befragten berichteten davon. An zweiter Stelle folgen Machtmissbrauch durch Priester (34,2 Prozent), gefolgt von Ausbildern (23,1 Prozent) und schließlich den Bischöfen mit 10 Prozent.
Geistlicher Missbrauch oft negiert
Die -Studie fragte auch nach geistlichem wie sexuellem Missbrauch. 61 Prozent der Befragten berichteten demnach, dass die Existenz von geistlichem Missbrauch geleugnet werde; 30 Prozent gaben das Gegenteil an. Die Oberen seien mit 25,5 Prozent am häufigsten in diese Art von Missbrauch verwickelt; gefolgt von den Priestern (16,2 Prozent) und den Ausbildern (15,7 Prozent). Fast 40 Prozent der Befragten berichteten, dass sie Zeugen von seelischem Missbrauch gegenüber einer anderen Person geworden seien.
Sexuelle Belästigung und Gewalt
Von sexueller Belästigung durch Priester berichteten 14,3 Prozent der Ordensfrauen; sexuelle Belästigung durch Laien erfolgte bei 9,7 Prozent - und durch andere Ordensleute bei acht Prozent der Rückmeldungen.
19,8 Prozent der Ordensleute waren laut der Umfrage selbst Opfer sexuellen Missbrauchs. 112 Ordensfrauen gaben an, dass ihr religiöses Leben davon betroffen war; 105 sagten, dass dies nicht der Fall war. Neun Prozent der Betroffenen berichteten von therapeutischer Unterstützung innerhalb ihrer Gemeinschaft. Was den Konsum von Pornografie betrifft, ist laut der Studie eine von drei Ordensfrauen der Ansicht, dass dies ein Problem sei; allerdings gaben nur 1,7 Prozent an, selbst Pornografie zu nutzen.
Mehr als 400 Antworten aus Mexiko - nur 7 aus Paraguay
Die meisten Antworten gingen aus Mexiko ein - dort meldeten sich 429 befragte Ordensfrauen anonym. Aus Brasilien, Argentinien und Peru gab es jeweils mehr als 100 Teilnehmerinnen; aus Ecuador 79. Die wenigsten Antworten kamen aus Nicaragua, Kuba, den Vereinigten Staaten, Panama und Paraguay - hier antworteten jeweils weniger als 15, teilweise sogar unter 10 Befragte. Fast die Hälfte der Antworten stammten von Ordensfrauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren, die Erfahrung im Ordensleben haben und mehrere Jahre in ihren Kongregationen tätig waren. 39,4 Prozent der an der Umfrage beteiligten Ordensfrauen sind im Bildungsbereich tätig.
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(vatican news/celam - sst)
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