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Achrivbild des verstorbenen Kardinals Jozef Tomko Achrivbild des verstorbenen Kardinals Jozef Tomko 

Slowakei: Kardinal Tomko wird am 16. August in Košice beigesetzt

Der emeritierte Kurienkardinal Jozef Tomko wird am Dienstag, 16. August, in seiner slowakischen Heimat beigesetzt. Der vom Prager Alt-Erzbischof Kardinal Dominik Duka geleitete Trauergottesdienst im Elisabethdom der ostslowkaischen Metropole Košice beginnt um 11 Uhr. Danach erfolgt die Beisetzung in der Krypta der größten Kirche der Slowakei, teilte die Bischofskonferenz des Landes am Dienstag mit.

Kardinal Tomko war Montagfrüh in Rom im 99. Lebensjahr verstorben. Bereits am Donnerstag findet im Petersdom im Vatikan die Totenmesse für den früheren Präfekten der Missionskongregation und zuletzt ältesten Kardinal weltweit statt. Wie der Vatikan bekannt gab, wird Papst Franziskus persönlich am Ende des vom Dekan des Kardinalskollegiums Giovanni Battista Re geleiteten Gottesdienstes in der vatikanischen Basilika die Riten der „Ultima Commendatio“ (Aussegnung) und „Valedictio“ (Verabschiedung) vornehmen.

Danach wird der Leichnam Tomkos zunächst nach Bratislava überführt und im dortigen Martinsdom aufgebahrt. Ab Sonntag können die Gläubigen dem verstorbenen Kardinal dann auch in der Kathedrale von Kosice die letzte Ehre erweisen.

Papst Franziskus richtete ein Beileidsschreiben an den Kaschauer Erzbischof Bernard Bober. Darin drückte er Tomkos Familie sowie allen Gläubigen seine Nähe und sein Mitgefühl mit dem Schmerz aus, „der die ganze kirchliche Gemeinschaft und das slowakische Volk erfasst“ habe. „Ich denke mit Dankbarkeit an sein langes und fruchtbares Wirken am Heiligen Stuhl als fleißiger und umsichtiger Mitarbeiter meiner Vorgänger“, würdigte der Papst den verstorbenen Kardinal.

Franziskus betonte den „Geist des Gebets“, der Kardinal Tomko „auch im fortgeschrittenen Alter zum ausdauernden Beten des abendlichen Rosenkranzes auf dem Petersplatz geführt hat“; damit habe Tomko den „Pilgern und Touristen ein schönes und öffentliches Zeugnis seiner Liebe zur Jungfrau Maria gegeben“.

Politiker würdigen „Klugheit und Respekt“

Die politischen Spitzen der Slowakei erinnerten zum Tod Kardinal Tomkos vielfach an persönliche Begegnungen mit dem bekannten Kirchenmann. Staatspräsidentin Zuzana Caputova verwies etwa auf eine Begegnung im Zuge ihres Besuches bei Papst Franziskus im Vatikan im Dezember 2020, bei dem sie auch einen für den Papstbesuch in der Slowakei im Jahr darauf setzte. Kardinal Tomko habe auf sie trotz seines hohen Alters „ermutigend und entschlossen“ gewirkt.

Auch der amtierende slowakische Regierungschef Eduard Heger war Tomko noch im März im Rahmen einer Romreise begegnet. Er würdigte den verstorbenen Kardinal am Montag als bedeutende Persönlichkeit, die nicht nur das slowakische, sondern das weltweite Kirchengeschehen beeinflusst habe.

Die ehemaligen Ministerpräsidenten Peter Pellegrini und Robert Fico schlugen in ihren Würdigungen auch politische Töne an. Tomko habe „mit seiner Klugheit und seinem Respekt Vertretern der Slowakischen Republik die Türen zum Heiligen Vater geöffnet“, sagte Pellegrini, Chef der aktuell nicht im Parlament vertretenen Partei „Hlas“. „Leute wie er, die das Volk verbinden, das heute zerstritten und entzweit ist“, würden fehlen.

Pellegrinis Vorgänger und Mentor Fico, dessen oppositionelle „Smer“ ebenfalls um christliche Stimmen buhlt, rühmte Tomko als „außerordentlich erfahrenen Menschen, der nicht nur seine Kirche, sondern auch die Slowakische Republik geliebt hat“.

(kap – mg)

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09. August 2022, 12:52