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Im französischen Abgeordnetenhaus Im französischen Abgeordnetenhaus 

Frankreich: „Der Triumph einer Ideologie“

Erschrocken und bestürzt reagiert die katholische Kirche Frankreichs auf das Bioethik-Gesetz, das das Pariser Parlament am Dienstag beschlossen hat. „Das ist der Triumph einer Ideologie“, reagiert Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort auf das Votum.

„Da wird die Würde jeder menschlichen Person ausradiert“, so der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz weiter. Nach zweijähriger Debatte in der Öffentlichkeit hat die „Assemblée Nationale“ das Gesetzeswerk mit deutlicher Mehrheit – 326 Ja-Stimmen, 115 Nein-Stimmen, 42 Enthaltungen – verabschiedet.

Immer wieder hatten die Bischöfe in den letzten Monaten und Jahren Bedenken gegen die von Präsident Emmanuel Macron vorangetriebene Reform vorgebracht. Sie kritisieren vor allem die Ausweitung der künstlichen Befruchtung. War sie bislang heterosexuellen Paaren vorbehalten, kann sie nun auch von lesbischen Paaren oder von alleinstehenden Frauen durchgeführt werden.

Erzbischof Moulins-Beaufort
Erzbischof Moulins-Beaufort

„Diesen breiten Konsens gibt es nicht“

Zu den weiteren Kritikpunkten der Kirche zählt die Tatsache, dass künftig „Chimären-Embryonen“ erlaubt sind, also die Injektion menschlicher Zellen in tierische Zellen zu Forschungszwecken. Auch die Liberalisierung der Embryonenforschung und das Eingreifen in die embryonale Keimbahn per Genschere stoßen auf die Kritik der Bischöfe.

„Trotz mehrjähriger Debatte wird jetzt eine Logik durchgesetzt, die die Menschenwürde von veränderbaren Variablen abhängig macht“, so Moulins-Beaufort. Macron hatte immer wieder beteuert, sich um einen breiten Konsens zu bemühen. „Diesen breiten Konsens gibt es nicht“, befindet der Erzbischof nun. Frankreich sei lange stolz darauf gewesen, dass die Würde jedes Menschen Grundgedanke seiner bioethischen Gesetzgebung sei: „Das wird jetzt ausgelöscht.“

„Menschen als Material“

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz appelliert an seine Landsleute, auch bei Handlungen, die jetzt erlaubt würden, auf die ethischen Implikationen zu achten. „Das Befriedigen eines Bedürfnisses – selbst wenn es legitim ist – kann nicht rechtfertigen, dass Menschen wie manipulierbares Material behandelt werden.“

(vatican news – sk)
 

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30. Juni 2021, 14:11