ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Pizzaballa bei der Christmette in Betlehem Pizzaballa bei der Christmette in Betlehem 

Jerusalemer Patriarch ruft zu Solidarität und Geschwisterlichkeit auf

Der neue Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, ermuntert zu einer „neuen Welt“ in Solidarität und Geschwisterlichkeit.

Die Corona-Pandemie und das mit ihr verbundene Leiden und Tod machten bewusst, dass alle Menschen verbunden und füreinander verantwortlich sind. Das sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Christen im Heiligen Land in der Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche in Bethlehem. Die Pandemie „ruft uns auf, uns eine andere Welt vorzustellen, in der Besitz durch Geschenk ersetzt wird und der Reichtum einiger weniger zum Gut für alle wird“.

Ein jeder fühle sich müde, erschöpft und zu lange niedergedrückt unter der schweren Last der Pandemie, so Pizzaballa. Beziehungen seien gelähmt; Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft würden auf eine harte Probe gestellt. „Alte strukturelle Schwächen haben sich verstärkt, und es scheinen keine klaren und gemeinsamen Lösungen in Sicht zu sein. Sogar jene, die uns regieren, tappen im Dunkeln“, so Pizzaballa. Christliche Gemeinschaften kämpften ihrerseits darum, die im Laufe der Zeit etablierten Rhythmen aufrechtzuerhalten.

„Der Prophezeiung eine Stimme geben“

In dieser Nacht dürften weder die Traurigkeit und Sorge vergessen werden, die die Welt und auch das Heilige Land erfasst hätten, noch die Ankunft Gottes in der Welt durch die Geburt Christi. Während viele in den vergangenen Monaten die aktuelle Lage in mehr oder weniger dunklen Farben geschildert und sich an einer Diagnose versucht hätten, wolle er in seiner ersten Weihnachtsmesse als Patriarch „der Prophezeiung eine Stimme geben, das Evangelium wiederholen und Ihnen die Gnade dieser Stunde mitteilen“, so der Italiener.

Die Geburt Jesu sei für Christen die Gewissheit, dass die Nacht nicht das letzte Wort habe. „Wir Christen wissen, dass in der Tiefe unserer Krisen, in unserer Dunkelheit, inmitten unserer Schwäche, ein Kind geboren wurde, das ein machtvoller Gott ist“, so Pizzaballa. Mit dem Kind habe eine neue Geschichte des Vertrauens und der Hoffnung, der Wiedergeburt und Auferstehung begonnen. Der Patriarch schloss mit der Bitte an Gott, „Krankheit, Böses und Tod zu besiegen und uns glückliche und heitere Tage zurückzugeben“.

(kna – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

25. Dezember 2020, 09:21