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Asia Bibi Asia Bibi 

Pakistan: Asia Bibi dankt Gott für Befreiung

Die pakistanische Christin Asia Bibi, deren Todesurteil wegen Blasphemie in der Vorwoche aufgehoben wurde, hat ihre Freiheit bestätigt. „Dank sei Gott. Gott sei gelobt. Ich bin frei“, zitierte „Vatican Insider“ am Donnerstagabend erste Worte Bibis nach neun Jahren in der Todeszelle.

Das italienische Nachrichtenportal berief sich dabei auf eine nicht namentlich benannte Quelle „aus dem näheren familiären Umkreis“ der Frau. Bibi habe den Donnerstag - ihren ersten Tag in Freiheit – „mit ständigen Danksagungen an Gott, der ihre Gebete erhört hat“ verbracht, hieß es.

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Der Bericht zitiert auch den Direktor der Strafbehörde in der Provinz Punjab, Zawar Hussain Warrich. Dieser bestätigte die Angaben, wonach die Christin am Mittwochabend ihre Zelle im Frauengefängnis der Stadt Multan verlassen habe und gegen 22 Uhr per Flugzeug in die Hauptstadt Islamabad geflogen sei. Danach sei sie an einen geheimen Ort gebracht worden, wo sie auch ihren Ehemann Asiq Masih wiedergetroffen haben soll.

Die heute 47-jährige Katholikin Asia Bibi, Mutter von fünf Kindern, wurde 2010 aufgrund einer falschen Anklage wegen Blasphemie zum Tod verurteilt. Der Richtspruch ging unverändert durch alle Instanzen, bis das Höchstgericht Pakistans ihn am 31. Oktober aufhob. Nach neun Jahren Haft wurde Asia Bibi freigesprochen, konnte aber vorerst das Gefängnis nicht verlassen, weil sie Gefahr lief, sofort gelyncht zu werden. 

Bereits im Gefängnis sei Bibi in Gefahr gewesen, so „Vatican Insider“: Vor zwei Monate seien zwei Wachebeamten der Haftanstalt in Multan festgenommen worden, da sie ein Attentat gegen die Christin geplant hätten, berichtete das Portal unter Berufung auf Quellen aus dem pakistanischen Justizsystem. Ebenfalls aufgrund von Morddrohungen war nach der Entscheidung des Höchstgerichts auch Bibis - muslimischer - Anwalt Saiful Malook in die Niederlande geflohen.

Regierung dementiert Auslandsreise Bibis

Erneut dementierte die pakistanische Regierung am Donnerstag, dass Bibi das Land verlassen habe: Außenministeriums-Sprecher Mohamed Faisal erklärte, Asia Bibi sei „eine freie Bürgerin“, werde das Land jedoch erst dann verlassen, wenn das Höchstgericht die Berufung gegen ihre Freilassung zurückweise. Mit dieser Erklärung sollten laut „Vatican Insider“ jene radikalen Gruppen gebremst werden, die erneut zu Demonstrationen gegen die Freilassung der Christin aufgerufen hatte. Dem Portal zufolge hätten über 50.000 Anhänger der radikalislamischen Partei TLP in den vergangenen Tagen auf Pakistans Straßen die Todesstrafe Asia Bibis eingefordert.

Sowohl Papst Benedikt XVI. als auch Papst Franziskus verfolgten den Fall aufmerksam. 2010 rief Benedikt zu Asia Bibis Freilassung auf. Im vergangenen Februar empfing Franziskus ihren Ehemann sowie ihre jüngste Tochter Eishan im Vatikan und nannte Bibi bei der Gelegenheit „eine wunderbare Märtyrerin“. 

(vatican news/vaticaninsider/kap - mg)

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09. November 2018, 12:17