ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Papst Franziskus am Samstag mit Synoden-Sekretärin Nathalie Becquart Papst Franziskus am Samstag mit Synoden-Sekretärin Nathalie Becquart  (Vatican Media)

Im Wortlaut: Das sagt das Synodenpapier zum Thema Frauen

Wir dokumentieren hier den Absatz 60 des Schlussdokuments der katholischen Weltsynode, der die Rolle von Frauen in der Kirche zur Sprache bringt, in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan.

60. Kraft der Taufe haben Männer und Frauen die gleiche Würde im Volk Gottes. Dennoch stoßen die Frauen nach wie vor auf Hindernisse, wenn es darum geht, eine umfassendere Anerkennung ihrer Charismen, ihrer Berufung und ihres Platzes in den verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens zu erlangen. Das geht zu Lasten des Dienstes an der gemeinsamen Sendung.

Die Heilige Schrift zeugt von der herausragenden Rolle vieler Frauen in der Heilsgeschichte. Eine Frau, Maria von Magdala, wurde mit der ersten Verkündigung der Auferstehung betraut; am Pfingsttag war Maria, die Mutter Gottes, im Abendmahlssaal anwesend, zusammen mit vielen anderen Frauen, die dem Herrn gefolgt waren. Es ist wichtig, dass die entsprechenden Schriftstellen in den liturgischen Lesungen einen angemessenen Platz finden. Einige entscheidende Momente in der Kirchengeschichte bestätigen den wesentlichen Beitrag der vom Geist bewegten Frauen.

„Frauen stellen die Mehrheit der Kirchenbesucher und sind oft die ersten Zeugen des Glaubens in den Familien“

Frauen stellen die Mehrheit der Kirchenbesucher und sind oft die ersten Zeugen des Glaubens in den Familien. Sie sind im Leben kleiner christlicher Gemeinschaften und Pfarreien aktiv; sie leiten Schulen, Krankenhäuser und Heime; sie führen Initiativen zur Versöhnung und zur Förderung der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit. Frauen leisten einen Beitrag zur theologischen Forschung und sind in verantwortlichen Positionen in kirchlichen Einrichtungen, in der Diözesankurie und in der römischen Kurie vertreten. Es gibt Frauen in Führungspositionen oder in der Leitung von Gemeinschaften.

Diese Versammlung ruft dazu auf, alle Möglichkeiten, die das geltende Recht in Bezug auf die Rolle der Frau bereits vorsieht, in vollem Umfang zu nutzen, insbesondere dort, wo sie noch nicht ausgeschöpft werden. Es gibt keinen Grund, warum Frauen keine Führungsaufgaben in der Kirche übernehmen sollten: Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden. Auch die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Dienst bleibt offen. Diesbezüglich sind weitere Überlegungen erforderlich. Die Vollversammlung ruft auch dazu auf, der Sprache und den Bildern, die in der Predigt, der Lehre, der Katechese und bei der Abfassung offizieller kirchlicher Dokumente verwendet werden, mehr Aufmerksamkeit zu schenken und dem Beitrag von Heiligen, Theologinnen und Mystikerinnen mehr Raum zu geben.

Dieser Absatz des Synoden-Schlussdokuments wurde am Samstagnachmittag im Vatikan mit 258 Ja- zu 97 Nein-Stimmen verabschiedet. Papst Franziskus hat das Synodendokument unmittelbar in Kraft gesetzt.

(vatican news – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

26. Oktober 2024, 21:32