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Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei der 77. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York 

Parolin: Atomwaffennutzung ist eine abscheuliche Drohung

Die Bemühungen zur nuklearen Abrüstung werden vom Heilige Stuhl geschätzt. Dennoch werde mit großer Sorge betrachtet, dass auch bei der Zehnten Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag kein einvernehmliches Ergebnisdokument erarbeitet werden konnte, welches die Menschheit einer atomwaffenfreien Welt näher gebracht hätte, betonte der Kardinalstaatssekretär in seiner Erklärung zum UN-Treffen.

Der Vatikan verurteilte bei der UN-Vollversammlung Atomwaffendrohungen. Kardinalstaatssekretär Parolin sprach in Hinblick auf den Krieg in der Ukraine und angesichts der Androhung der Nutzung von Atomwaffen von einer „abscheulichen Drohung“, da diese eine Gefahr mit „verheerenden Folgen für die gesamte Menschheit darstellt“.

Papst Franziskus betone in diesem Zusammenhang, dass „das Endziel der völligen Abschaffung von Atomwaffen sowohl eine Herausforderung als auch ein moralischer und humanitärer Imperativ" sei, von dem wir durch das Handeln der Atomwaffenstaaten jedoch noch weit entfernt seien.

Deshalb bedauere der Heilige Stuhl, dass kein gemeinsamer Atomwaffensperrvertrag mit neuen „bedeutsamen" Abrüstungszielen zustande gekommen sei. Er hoffe jedoch auf die Bemühung der einzelnen Staaten und insbesondere der Atommächte zur sicheren nuklearen Abrüstung, aber auch zur Umweltsanierung und Opferbetreuung.

Solange es Atomwaffen gebe, könnten wir die Möglichkeit ihres Einsatzes nicht ausschließen, der „jede mögliche Zukunft für unser gemeinsames Haus" sowie die Existenz der Menschheit selbst bedrohe, hatte Papst Franziskus schon 2019 bei einer Ansprache betont.

„Dennoch fehlt es dem nuklearen Abrüstungsregime nicht an Orientierung. Im Juni dieses Jahres haben die Vertragsstaaten des Vertrags über das Verbot von Kernwaffen eine Erklärung und einen Aktionsplan verabschiedet, die sicherstellen, dass Fortschritte bei der nuklearen Abrüstung erzielt werden können, insbesondere in den Bereichen Verifikation, Unterstützung der Opfer und Umweltsanierung“, zeigte sich Parolin hoffnungsvoll.

Es gelte jedoch, auch andere Bestandteile der nuklearen Abrüstungsbestrebungen zu verstärken. Dazu gehörten nicht nur das Inkrafttreten des Vertrages über die Ächtung von Atomwaffentests (CTBT), sondern auch die Aufnahme von Verhandlungen über Verträge in Bezug auf spaltbares Material, ebenso wie über Sicherheitsgarantien. „Ohne greifbare Fortschritte in diesen Bereichen" bestehe die Gefahr, dass die gemeinsamen Anstrengungen erlahmten, so die Mahnung des Kardinalstaatssekretärs. 

(vatican news-sm)

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27. September 2022, 11:12