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Je mehr Verantwortung Sie haben, desto mehr haben Sie zu dienen, sagt die Ordensfrau Nathalie Becquart, die der Papst an diesem Samstag zur Untersekretärin der Bischofssynode ernannte Je mehr Verantwortung Sie haben, desto mehr haben Sie zu dienen, sagt die Ordensfrau Nathalie Becquart, die der Papst an diesem Samstag zur Untersekretärin der Bischofssynode ernannte 

Ordensfrau Becquart: „Zeichen des Vertrauens gegenüber Frauen"

Die Ordensfrau Nathalie Becquart sieht Franziskus’ Entscheidung als Vertrauensbeweis für Frauen in der Kirche. Radio Vatikan sprach mit der Französin nach ihrer Ernennung zur ersten Bischofssynoden-Untersekretärin.


Im Interview mit Radio Vatikan zeigte sich die ernannte Ordensfrau „beeindruckt“, tatkräftig und nennt als Bezugspunkt die im Vatikan bereits arbeitenden Untersekretärinnen. Franziskus hat ihre Zahl erhöht, mit Becquart sind es fünf amtierende Untersekretärinnen. Die Ebene des Untersekretärs ist die höchste Ebene, in die Frauen in der Kurie bisher gelangten. Untersekretäre zählen zur meist drei- bis vierköpfigen Führungsspitze einer päpstlichen Behörde.

Sr. Becquart: „Das hätte ich mir nie vorstellen können, ich erlebe, dass der Heilige Geist voller Überraschungen ist! Ich bin ziemlich beeindruckt. Und gleichzeitig empfange ich das als einen Ruf der Kirche und des Papstes, der sich einem inneren Ruf anschließt, den ich seit vielen Jahren höre - der Synode zu dienen! Ich habe gerade eineinhalb Jahre lang Forschungsarbeit über Synodalität am Boston College geleistet, und der Ruf schließt sich jetzt an diese Arbeit an. Auch habe ich die Bischofssynode zum Thema Jugend miterlebt, die ein sehr starker Moment für mich war, meine Erfahrung bei der Bischofskonferenz in der Jugendarbeit. Mit all dem gehe ich also an diese neue Etappe heran, die ich wirklich als ein neues Abenteuer sehe.“

Radio Vatikan: Wie fassen Sie diese Geste des Vertrauens des Papstes auf?

Sr. Becquart: Ich bin sehr berührt von dem Vertrauen des Heiligen Vaters, das mich etwas von der Gabe Gottes spüren lässt, die sich von Ruf zu Ruf schenkt; ich bin auch berührt, mich dem Team von Kardinal Mario Grech anzuschließen. Ich hatte bereits eine gewisse Verbindung zu ihm, da ich zwei Jahre lang Beraterin des Generalsekretariats der Synode war. Ich empfange diese Ernennung auch als ein Zeichen der Zuversicht für die Frauen in der Kirche, für die Ordensschwestern und im weiteren Sinne auch für die Laien, als Antwort auf all das, was während der letzten Synoden gesagt wurde und worauf der Papst viel Wert legt: die Herausforderung, Frauen in die Entscheidungsfindung und Unterscheidung in der Kirche einzubeziehen.

„Je mehr Verantwortung Sie haben, desto mehr haben Sie zu dienen.“

Radio Vatikan: Was bedeutet es für Sie, die erste Frau in dieser Position zu sein?

Sr. Becquart: Ich sehe es als eine zusätzliche geistige Anforderung. Je mehr Verantwortung Sie haben, desto mehr haben Sie zu dienen. Was für mich gut und hilfreich ist, ist, dass ich schon Untersekretärinnen gesehen habe, denn in meinen Jahren in der französischen Bischofskonferenz hatte ich Gelegenheit, mit den Dikasterien in Kontakt zu sein, die im Dienst der Jugend und der Berufungen stehen. Nämlich mit der Ordenskongregation (wo die spanische Ordensfrau Carmen Ros Nortes als Untersekretärin arbeitet, Anm.) und der Jugendabteilung des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben, wo zwei Laien-Untersekretärinnen arbeiten (nämlich Gabriella Gambino und Linda Ghisoni, Anm.) Nachdem ich diese Frauenfiguren gesehen habe, die diese Art von Mission ausführen, habe ich das Gefühl, dass es mir hilft.

Radio Vatikan: Wie sieht Ihr Auftrag konkret aus und welchen Beitrag hoffen Sie zu leisten?

Sr. Becquart: Die Aufgabe des Untersekretärs, wie sie in der 2018 promulgierten Apostolischen Konstitution ,Episcopalis communio’ definiert ist, besteht eigentlich darin, dem Generalsekretär zu assistieren und diesen bei all seinen Missionen zu begleiten. Hier ist es ein Glück, dass wir zu zweit ernannt wurden und mit Kardinal Mario Grech zusammenarbeiten werden. Ich liebe es, in einem breit gefächerten Team zu arbeiten, wie ich das bei meinen verschiedenen Erfahrungen immer getan habe. Und für mich besteht die Herausforderung darin: in der Kirche zusammenzuarbeiten, Männer, Frauen, Priester, Bischöfe, Laien, Ordensleute, in der Vielfalt der Berufungen.

Radio Vatikan: Diese Nominierung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Ihre Xavière-Ordensgemeinschaft ihr hundertjähriges Bestehen feiert...

Sr. Becquart: Auch ich erhalte diese Ernennung als Xavièr-Schwester, getragen von meiner ganzen Gemeinschaft, die gerade in ihr hundertjähriges Bestehen feiert, das am 4. Februar begann. Und ich glaube, dass dieser Aufruf zur Synodalität sehr gut zum Charisma der Xavières passt, das darin besteht, ein Bindeglied zwischen der Kirche und denen zu sein, die ihr fernstehen, um für Versöhnung und Einheit zu arbeiten. So ist es auch mit dieser Berufung des Xavières, dass ich den Wunsch habe, dieser neuen Mission für die Synodalität in der Kirche auf bestmögliche Weise zu dienen.

Das Interview führte Marine Henriot.

(vatican news – pr)
 

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06. Februar 2021, 15:54