Radio-Akademie: Franziskus und das Heilige Jahr (4)
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
An diesem Sonntag hören Sie den vierten und letzten Teil der Sendereihe. Dabei geht der Papst unter anderem auf das Thema Ablass ein, das mit einem Heiligen Jahr eng verbunden ist. Franziskus hat kein ungutes Gefühl, wenn er das Wort ?Ablass“ hört, und denkt auch nicht als erstes an Martin Luther und die Reformation; vielmehr deutet er den Ablass als die Entdeckung der Grenzenlosigkeit von Gottes Barmherzigkeit.
?Es ist kein Zufall, dass einst die Begriffe ?Barmherzigkeit‘ und ?Ablass‘ austauschbar waren, eben weil dieser die Fülle der Vergebung Gottes ausdrücken soll, die keine Grenzen kennt“, so Papst Franziskus. Wenn Sie mehr zum Thema Ablass aus katholischer Sicht wissen wollen,
Christus ist unser Ablass
?Wie wir aus eigener Erfahrung wissen, hinterlässt die Sünde Spuren, sie hat Folgen: nicht nur äußere, im Sinne von Folgen des begangenen Bösen, sondern auch innere“, argumentiert der Papst. Darum brauche es eine ?Läuterung“, ob hier auf Erden oder nach dem Tod. ?Daher bleiben in unserem schwachen, vom Bösen verführten Menschsein ?Folgen der Sünde‘. Diese werden durch den Ablass beseitigt, und zwar immer durch die Gnade Christi, der, wie der heilige Paul VI. schrieb, ?unser Ablass ist‘“.
Übrigens bieten wir zum Schluss unserer Sendereihe auch einen Auszug aus der Autobiographie ?Hoffe“, die der Papst am 14. Januar veröffentlicht hat. Und zwar, weil seine Überlegungen so gut zum Motto des Heiligen Jahres (Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen) passen. ?Man sagt ja immer, wir sollten abwarten und hoffen“, schreibt Franziskus. ?Im Spanischen bedeutet das Wort esperar gleichzeitig hoffen und warten. Doch die Hoffnung ist vor allem die Tugend der Bewegung, der Motor der Veränderung: Sie ist die Spannung, die Erinnerung und Utopie verbindet, damit wir daraus tatsächlich jene Träume verwirklichen können, die uns erwarten.“
Wenn ein Traum an Kraft verliere, dann müssten wir zurückkehren, um ihn ?von neuem zu träumen, in neuen Formen“, so Franziskus. Es gehe darum, ?dass wir der Glut der Erinnerung mit unserem Hoffen neues Feuer einhauchen“.
Dann fährt er fort: ?Wir Christen müssen wissen, dass die Hoffnung uns niemals täuscht und trügt: alles entsteht, um in einem ewigen Frühling zu erblühen. Und am Ende sagen wir nur: Ich kann mich an nichts erinnern, worin Du nicht immer schon gewesen bist...“
Für Sie auf CD
Falls Sie die ganze Radioakademie-Sendereihe des Monats Januar in Ruhe nachhören möchten: Wir schicken Ihnen gerne eine CD mit allen vier Folgen zu, Ihre Spende kommt dem kirchlichen Dienst von Radio Vatikan zugute. Bestellen können Sie die CD per Mail an: cd@vaticannews.de – unser Freundeskreis versendet aus Deutschland.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.