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Blick auf den Petersplatz an diesem Sonntag Blick auf den Petersplatz an diesem Sonntag  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst beim Angelus: Kinder sind der größte Segen Gottes

Im Mittelpunkt der Überlegungen des Papstes stand diesen Sonntag die eheliche Liebe, „eine Verpflichtung, die man für immer eingeht.“ Christlichen Eheleuten gab Franziskus den Rat, in ihrer Beziehung gegenseitige Treue, Respekt und Aufrichtigkeit zu pflegen - und offen zu sein für das Geschenk der Kinder.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Im Tagesevangelium (Mk 10,2-16) stellen die Pharisäer Jesus eine ihrer typischen Fangfragen. Sie fragen ihn, ob ein Mann seine Frau verstoßen dürfe. Dabei geht es ihnen aber gar nicht um die Scheidung: sie wollen prüfen, wie es Jesus mit den Geboten und Weisungen Gottes hält.

Papst Franziskus diesen Sonntag
Papst Franziskus diesen Sonntag


Doch der Herr lässt sich auf keine Polemik ein: statt die Provokation anzunehmen, verweist er auf den Wert, den die Liebe zwischen Mann und Frau im Plan Gottes hat.

„Zur Zeit Jesu war die Frau in der Ehe dem Mann gegenüber stark benachteiligt: Der Mann konnte seine Frau selbst aus nichtigen Gründen verstoßen, und gerechtfertigt wurde das mit legalistischen Auslegungen der Heiligen Schrift,“ erklärte Franziskus. „Der Herr weist seine Gesprächspartner daher auf das hin, was die Erfordernisse dieser Liebe sind. Er erinnert sie daran, dass es der Wunsch des Schöpfers war, dass Mann und Frau in ihrer Würde gleichwertig und in ihrer Verschiedenheit komplementär sind, dass sie einander Hilfe und Wegbegleiter sein sollen, aber auch Ansporn und Herausforderung, um zu wachsen.“

Gläubige beim Angelusgebet mit dem Papst
Gläubige beim Angelusgebet mit dem Papst

 

Beginn eines neuen Lebens

Die Ehe sei „der Beginn eines neuen Lebens“, also eine Verpflichtung, die man für immer eingehe, und nicht nur, „solange es gutläuft,“ stellte Franziskus klar.

Weiter präzisierte der Papst:

„Das ist natürlich nicht einfach, es erfordert Treue – auch in den Schwierigkeiten –, es erfordert Respekt, Aufrichtigkeit, Einfachheit. Man muss offen sein für Konfrontation – ja, manchmal auch für Streit, wenn es nötig ist, doch immer bereit zur Vergebung und Versöhnung. Und daher mein Rat an die Eheleute: streitet, soviel ihr wollt, aber nur, wenn ihr noch bevor der Tag zu Ende geht, wieder Frieden schließt! Und wisst ihr auch, warum? Weil der "Kalte Krieg" am Morgen danach eine gefährliche Sache ist! Da kann man fragen: "Sagen Sie: wie macht man das, Frieden schließen?" - "Es genügt eine zärtliche Geste", aber nie darf man den Tag zu Ende gehen lassen, ohne vorher Frieden geschlossen zu haben!“, so der Rat, den Franziskus Eheleuten oft und gerne gibt.

Blick auf den Petersplatz
Blick auf den Petersplatz

Kinder, schönste Frucht der Liebe

In einer Zeit sinkender Geburtenraten verwies der Papst auf „die schönste Frucht der Liebe“, den „größten Segen Gottes“: den Kindersegen, für den christliche Eheleute offen sein sollten, um dem entgegenzuwirken, was er als „demographischen Winter“ zu bezeichnen pflegt. Erst im vergangenen Jahr hat der Papst bei einer Veranstaltung zu den niedrigen Geburtenraten in Italien herausgestellt, dass es dort, wo wenig Kinder geboren würden, auch wenig Hoffnung und kein Vertrauen in die Zukunft gebe.

Hier zum Nachhören

 

Offen sein für das Geschenk des Lebens

„Vergessen wir also nicht, dass es für Eheleute unerlässlich ist, offen zu sein für das Geschenk des Lebens, für das Geschenk der Kinder, die die schönste Frucht der Liebe sind, der größte Segen Gottes: eine Quelle der Freude und der Hoffnung für jedes Haus und für die Gesellschaft. Bekommt Kinder!,“ so der Papst beim Angelusgebet.

Abschließend lud er seine Zuhörer wie immer zu einer Gewissenserforschung ein:

„Liebe ist anstrengend, ja, aber sie ist schön. Und je mehr wir uns auf sie einlassen, desto mehr entdecken wir in ihr das wahre Glück. Und jetzt soll sich ein jeder von uns in seinem Herzen fragen: Wie steht es um meine Liebe? Ist sie treu? Ist sie großzügig? Ist sie kreativ? Wie sieht es in unseren Familien aus: Sind sie offen für das Leben, für das Geschenk der Kinder?“

(vaticannews – skr)

 

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06. Oktober 2024, 12:49

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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