Papst am Ostermontag: Geteilte Freude ist doppelte Freude
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Franziskus leidet seit etlichen Wochen an einer Atemwegsinfektion und ließ sich beim Verlesen seiner Ansprachen zuletzt häufiger von Mitarbeitern vertreten. Die Teilnahme am Karfreitags-Kreuzweg am Kolosseum sagte er ab, doch sein übriges Osterprogramm einschließlich großer Auferstehungsmesse und Urbi et Orbi-Segen fand wie vorgesehen statt.
Beim Regina Coeli - so heißt das Mittagsgebet der Kirche in der Osterzeit - ging der Papst von dem Bericht im Matthäus-Evangelium (28,8-15) aus, der die Reaktion der Frauen nach der Erscheinung des Engels am Grab beschreibt. Die Verkündung von der Auferstehung Jesu und den Auftrag, dies den Jüngern mitzuteilen, nehmen sie zunächst mit Furcht wahr, die dann aber einer großen Freude weicht: Der Freude über die Wende vom grausamen Kreuzestod zur Auferstehung des Gekreuzigten. Und unterstrichen wird dies noch durch die Eile der Frauen, die es gar nicht erwarten können, den Jüngern die Botschaft zu verkünden.
Die Freude über die Auferstehung
„Heute, am Montag der Osteroktav, hören wir im Evangelium von der Freude der Frauen über die Auferstehung Jesu. So heißt es im Text, dass sie, nachdem sie das Grab verlassen hatten, mit „großer Freude zu seinen Jüngern eilten, um ihnen die Botschaft zu verkünden“. Diese Freude, die aus der lebendigen Begegnung mit dem Auferstandenen erwächst, ist ein überwältigendes Gefühl, das sie dazu antreibt, das, was sie gesehen haben, weiterzugeben und zu erzählen,“ leitete der Papst seine Auslegung des Tagesevangeliums ein.
Jeder von uns habe wohl schon einmal die Erfahrung gemacht, dass geteilte Freude doppelte Freude ist, betonte Franziskus und forderte seine Zuhörer auf, sich an ein Glücksgefühl zu erinnern, von dem man den anderen sofort habe erzählen wollen.
„G±ð²Ô²¹³Ü das erleben die Frauen am Ostermorgen, nur in einem viel größeren Ausmaß. Warum?,“ fragte der Papst. „Weil die Auferstehung Jesu nicht nur eine wunderbare Nachricht oder das glückliche Ende einer Geschichte ist, sondern etwas, das unser Leben vollkommen und für immer verändert! Es ist der Sieg des Lebens über den Tod, der Hoffnung über die Verzagtheit. Jesus hat die Dunkelheit des Grabes durchbrochen und lebt für immer: Seine Gegenwart kann alles mit Licht erfüllen. Mit ihm wird jeder Tag zur Etappe einer ewigen Reise, jedes "Heute" kann auf ein "Morgen" hoffen, jedes Ende auf einen neuen Anfang, jeder Augenblick wird über die Grenzen der Zeit hinaus auf die Ewigkeit projiziert.“
Vergebung, Gebet und tätige Nächstenliebe
Die Freude der Auferstehung sei uns am Tag unserer Taufe geschenkt worden, so das Kirchenoberhaupt. Mit der Osterfreude im Herzen könnten wir auch in dunklen Zeiten ein Licht sehen.
„Wie aber kann man diese Freude nähren? Wie es die Frauen getan haben: durch die Begegnung mit dem Auferstandenen, denn er ist die Quelle einer Freude, die nie versiegt. Verlieren wir also keine Zeit und beeilen wir uns, ihm in der Eucharistie zu begegnen, in seiner Vergebung, im Gebet und in der tätigen Nächstenliebe! Die Freude wächst, wenn sie geteilt wird. Teilen wir die Freude des Auferstandenen.“
(vaticannews – skr)
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