ҽ

Papst zu Allerheiligen: „Sind wir Friedensstifter?“

Wie an Feiertagen üblich, hat Franziskus auch an diesem Dienstag vom Fenster des Apostolischen Palasts mit den Gläubigen auf dem Petersplatz den Engel des Herrn gebetet. Bei seinen Überlegungen ging der Papst von der siebten der Seligpreisungen aus, die das Evangelium am Hochfest Allerheiligen vorlegt.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

„Nehmen wir eine Seligpreisung, die große Aktualität hat: ,Selig, die Frieden stiften', und schon sehen wir, dass der Friede Jesu ganz anders ist als der Friede, den wir uns vorstellen,“ gab der Papst zu bedenken. „Wir alle sehnen uns nach Frieden, aber oft wollen wir einfach nur in Frieden, in Ruhe gelassen werden; wir wollen keine Probleme haben, sondern Ruhe. Jesus aber nennt nicht jene selig, die im Frieden sind, sondern jene, die Frieden stiften, Baumeister des Friedens, Friedensstifter sind. In der Tat muss der Friede aufgebaut werden, und wie jeder Bau erfordert dies Einsatz, Zusammenarbeit und Geduld.“

Zum Nachhören - was der Papst beim Angelus sagte

Frieden bauen durch Werke der Gerechtigkeit 

„Brüder und Schwestern, lasst uns in uns gehen und uns fragen: Sind wir Friedensstifter?,“ so der Papst weiter. „Tragen wir in das Umfeld, wo wir leben, studieren und arbeiten, Spannungen, Worte, die verletzen, Klatsch, der vergiftet, Kontroversen? Oder öffnen wir den Weg zum Frieden: Vergeben wir denen, die uns verletzt haben, kümmern wir uns um die, die am Rande stehen, machen wir Ungerechtigkeiten wett, indem wir denen helfen, die weniger haben? Frieden bauen bedeutet genau das!“

Der Personalausweis der Christen

Die Seligpreisungen beherzigen, die Franziskus oft und gern als „Personalausweis“ der Christen bezeichnet, bedeute aber auch, dass man sich nicht der weltlichen Mentalität beuge, sondern „gegen den Strom schwimmt“.

„Es stellt sich jedoch eine letzte Frage, die für jede Seligpreisung gilt: Lohnt es sich, so zu leben? Ist das nicht eine Niederlage? Jesus gibt uns die Antwort: Die, die Frieden stiften, ,werden Kinder Gottes genannt werden': in der Welt scheinen sie fehl am Platz zu sein, weil sie sich nicht der Logik der Macht und der Überlegenheit unterwerfen, im Himmel werden sie Gott am nächsten, am ähnlichsten sein. Aber auch hier gilt, dass jene, die die Oberhand haben, leer ausgehen, während die, die jeden lieben und niemanden verletzen, gewinnen“, schloss der Papst seine Katechese am Hochfest Allerheiligen.

(vaticannews – skr
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. November 2022, 12:10

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

Alles lesen >