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Papst Franziskus bei der Vesper mit Te Deum zu Ehren der Gottesmutter 31.12.2018 Papst Franziskus bei der Vesper mit Te Deum zu Ehren der Gottesmutter 31.12.2018 

Jahresschluss mit Papst Franziskus: Freiheit von der Knechtschaft

Lob und Dank zum Jahresende, gleichzeitig der Auftakt in ein neues Jahr: mit der Feier der Vesper zum Marienfest am 1. Januar beendete Papst Franziskus das Kalenderjahr 2018, ein feierliches Te Deum wurde gesungen und der Papst sprach über die „Fülle der Zeit“, in der Christus gekommen sei. Die Knechtschaften unserer Zeit sollen nicht unbeachtet bleiben, so der Papst, Jesus sei gekommen um uns freizukaufen.

P Bernd Hagenkord - Vatikanstadt

Das menschliche Bedürfnis nach etwas, was die Zeit „ausfüllt“, oder noch besser nach jemandem, ist in Jesus Christus erfüllt worden. Das meint der Apostel Paulus, wenn er von der „Fülle der Zeit“ spricht. Papst Franziskus nahm in seiner Predigt die kurze Lesung aus dem Galaterbrief zum Anlass, über Zeit und die Aufgabe der Christen zu sprechen.

„Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.“

Das „Freikaufen“ meine die Verhältnisse der Knechtschaft, führte Papst Franziskus aus, „zur Freiheit zu führen, zur Würde und zur eigenen Freiheit der Kinder Gottes.“ Paulus spreche, wenn er Knechtschaft sage, von dem Gesetz, das nur als Bündel von einzuhaltenden Vorschriften verstanden wird.

Das Gesetz befreit nicht

„Es ist ein Gesetz, das sicherlich den Menschen erzieht, das durchaus pädagogisch ist, das ihn aber nicht von seiner sündigen Verfasstheit befreit, sondern ihn sozusagen auf diesen Zustand ‚festnagelt‘ und ihn hindert, die Freiheit der Kinder Gottes zu erlangen.“ Das Gesetz befreit also nicht, es lässt unfrei.

Der Sohn Gottes sei nun gekommen, die Würde des Menschen wiederherzustellen. Und das sei durchaus auch ganz wörtlich zu verstehen: „Hier müssen wir innehalten – innehalten, um mit Schmerz und Reue zu bedenken, warum auch in diesem zu Ende gehenden Jahr so viele Männer und Frauen unter versklavenden und menschenunwürdigen Bedingungen gelebt haben und immer noch leben.“

Unfreiheit auch um uns herum

Man brauche gar nicht weit schauen, so Papst Franziskus, auch in Rom gäbe es Menschen, die sich in solchen Situationen befänden, etwa die Obdachlosen. „Es sind mehr als zehntausend. Im Winter ist ihre Lage besonders hart. Sie sind alle Söhne und Töchter Gottes, aber verschiedene, zum Teil sehr komplexe Formen der Knechtschaft haben dazu geführt, dass sie am Rand menschlicher Würde leben.“

Jesus wollte in eine ähnliche Situation hinein geboren werden, „um die Liebe Gottes des Vaters für die Kleinen und Bedürftigen sichtbar zu machen“, so Papst Franziskus. In der Liebe Gottes, die er bringe, sei niemand mehr Sklave. Er schloss sein Gebet an, dass die Kirche nicht nur schaue und helfe, sondern auch in diese Realität eintrete und den Menschen nahe sei.

Hintergrund

Das Fest der Muttergottes bildet liturgisch die Klammer des Jahreswechsels, die erste Vesper wird am Vorabend gefeiert, dem Silvestertag. Die Messfeier dann zum Jahresbeginn am Vormittag des ersten Januars, dem Oktavtag des Weihnachtsfestes.

(vatican news)

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31. Dezember 2018, 17:00