Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó: Bischof ruft nach Messerattacke zu Besonnenheit
Laut Polizeiangaben starb ein 14-jähriger Jugendlicher, fünf Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer. Der Täter, ein in Österreich aufenthaltsberechtigter syrischer Staatsbürger, wurde nach kurzer Zeit festgenommen. Ein aus Syrien stammender Essenszusteller soll mit seinem Wagen auf den Tatverdächtigen losgefahren sein und dürfte laut einem Polizeisprecher damit wohl noch Schlimmeres verhindert haben. Welches Motiv hinter dem Messerangriff steht, ist aktuell noch Gegenstand von Ermittlungen der Behörden.
Pauschalbeurteilungen helfen nicht
Bischof Marketz rief zu Besonnenheit und Zusammenhalt in der Gesellschaft auf. „Die Gewalttat fordert unsere Gesellschaft heraus, viele sind besorgt um die Zukunft und die Sicherheit in unserem Land", heißt es in einer Pressemitteilung der Diözese Gurk. Gleichzeitig warnte der Kärntner Bischof vor „Pauschalbeurteilungen, die niemandem helfen und auch keine Probleme lösen". Es gelte stärker als je zuvor, als Gesellschaft besonnen zu bleiben und den Zusammenhalt zu stärken.
Ihr Entsetzen über die Tat brachten auch die örtlichen Kirchengemeinden in Villach zum Ausdruck. „Die tragischen Ereignisse in unserer Stadt erschüttern uns zutiefst. In allen heutigen Gottesdiensten beten wir besonders für die Opfer, ihre Angehörigen und alle, die davon betroffen sind", hieß es etwa am Sonntag vonseiten der katholischen Pfarrkirche St. Nikolai.
Zum Zusammenhalt rief auch der Kärntner evangelische Superintendent Manfred Sauer in einer Reaktion auf das Messerattentat auf. „Trotz aller Sprachlosigkeit, trotz aller Wut und Ohnmacht" gelte es daran festzuhalten, „dass die Liebe und das Miteinander stärker sind als jeglicher Hass", hielt er laut Evangelischem Pressedienst (epdö) am Sonntag in einem Schreiben an alle evangelischen Pfarrgemeinden in Kärnten fest.
Was in der Villacher Innenstadt geschehen ist, sei „entsetzlich und schwer in Worte zu fassen". Die Gedanken seien bei dem getöteten 14-Jährigen, seinen Eltern, Geschwistern und Freunden, „die nun damit umgehen und fertig werden müssen, die es aushalten und ertragen müssen, dass ihr Kind nicht mehr nach Hause kommt, nicht mehr da ist", so Sauer. Die Gedanken seien auch bei den anderen schwer verletzten Opfern, die für ihr Leben gezeichnet und womöglich traumatisiert seien. „Wir werden heute in unseren Gottesdiensten in Villach und in ganz Kärnten an die Betroffenen denken und für sie beten. Wir werden Gott um Hilfe, Trost und Beistand bitten", kündigte der Superintendent an.
Es sei auch zu befürchten, dass die Tat weiter Emotionen und Aggressionen gegen Ausländer und Migranten anheize und dadurch Hass und Aggression zunehmen, so Sauer weiter. „Trotz aller Wut und Betroffenheit sollten wir mit pauschalen Verurteilungen vorsichtig und zurückhaltend sein, denn wir wissen, dass es auch ein Syrer war, der mit seinem Auto auf den Attentäter losgefahren ist und so Schlimmeres verhindert hat", erklärte der evangelische Kirchenvertreter. Derzeit gebe es nur Spekulationen, ob es sich um einen terroristischen Anschlag eines radikalisierten Menschen oder um eine psychische Ausnahmesituation gehandelt habe.
(kap/pm - sst)
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