D: Weiter große Resonanz zu AfD-kritischem Papier der Bischöfe
„Das war damals wie heute ein starkes Zeichen demokratischer Überzeugung, klar Position gegen jede Form nationalistischer Tendenzen in unserem Land zu ziehen", so Gilles. Der von vielen Menschen und auch der Politik gelobte Text gelte „zurecht als Meilenstein im zivilgesellschaftlichen Diskurs, dem sich die Bischöfe stellen", fügte sie hinzu: „Ich bin dankbar für die starke Rezeption dieses Dokuments. Tausende Bestellungen als Broschüre und als Download im Netz, viele schriftliche Eingaben und zahlreiche öffentliche Veranstaltungen zeigen mir, dass die Bischöfe einen Nerv getroffen haben. Völkischer Nationalismus dürfe keinen Platz in der Gesellschaft und schon gar nicht in der Kirche haben. Am Dienstag hatte sich auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz erneut von der AfD distanziert: „Ich bin besorgt über die große Zustimmung für die AfD", sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing der italienischen Tageszeitung „Avvenire". Er bekräftigte seine Aussage, die AfD sei für Christen nicht wählbar. „Wer das christliche Menschenbild für seine eigene Propaganda missbraucht, wer autoritäre Regime unterstützt und deren vermeintliche Lösungen für herausfordernde Probleme übernimmt, wer Rassismus und Nationalismus schürt, der handelt nicht nur aus Sicht des christlichen Gottes- und Menschenbildes fragwürdig, sondern kann kaum als demokratisch bezeichnet werden", betonte Bätzing.
Hintergrund
Am 22. Februar 2024 hatte die Deutsche Bischofskonferenz die einstimmig verabschiedete Erklärung mit dem Titel „ veröffentlicht. Darin hatten die katholischen Bischöfe ausdrücklich die AfD genannt und damit erstmals eine im Bundestag vertretene Partei als nicht wählbar für Christen charakterisiert. In der Partei dominiere nach mehreren Radikalisierungsschüben inzwischen eine völkisch-nationalistische Gesinnung. Mehrere AfD-Landesverbände werden inzwischen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.
(kna - sst)
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