D: Hoffnung trotz gewaltiger Herausforderungen
In dem Bischofswort, das am kommenden Wochenende in den Pfarrgemeinden verlesen werden soll, schreibt Wilmer: ?Für die heutige Lage sind wir leider Gottes zu einem großen Teil selbst verantwortlich: Wir haben in unserer Kirche unzählige Verbrechen gegen junge und schutzbefohlene Menschen über Jahrzehnte nicht nur zugelassen, sondern diese auch noch gedeckt.“ Dies schlage sich in einem riesigen Vertrauensverlust nieder. Darüber hinaus gingen vielen Menschen die Reformbemühungen der Kirche nicht schnell genug. Hohe Austrittszahlen und die Entfremdung vieler Menschen von den Traditionen des Glaubens zerrten an der gewohnten Gestalt der Kirche.
Dennoch sei die Kirche kein hoffnungsloser Fall. ?Wir werden in dieser Welt nicht allein gelassen – nicht als Einzelne und auch nicht als Kirche. Gott hält uns in seinen Armen“, schreibt der Bischof. Es gebe keinen Grund zu verzagen: ?Gott bleibt bei uns und so können auch wir beieinander bleiben.“ Maria habe vorgelebt, ?dass wir uns voll und ganz auf Gott verlassen dürfen“.
Überzeugend und glaubwürdig
?Wir werden in Zukunft vielleicht nicht flächendeckend unterwegs sein, aber überzeugend und glaubwürdig an all den Orten, wo Menschen aus ihrer Hoffnungs- und Glaubenskraft handeln und Gesellschaft und Kirche gestalten“, schreibt Wilmer. Der Bischof kommt auch auf das zurückliegende Godehardjahr im Bistum Hildesheim zu sprechen und kündigt an, erfolgreiche Initiativen des Jubiläumsjahres auch künftig durch die Diözese zu fördern. Er nennt unter anderem die Solidaritätstafeln und die Pilgerinitiativen.
Das Bistum wolle dafür sorgen, dass Menschen mit ihrem Hunger nach Spiritualität und Glaubenstiefe nicht allein bleiben. ?Lasst uns nicht aufhören, neue Formen und Wege des Christseins auszuprobieren, auch andere Formen des Gottesdienstes, die neue Zugänge zu alten Traditionen ermöglichen“, schreibt Wilmer.
Die Kirche verändere sich. Das bedeute manchmal auch, sich von Liebgewonnenem zu verabschieden. Zugleich entstehe Neues und Unerwartetes. ?Schmerzliche Trauer und ungläubiges Staunen, Sterben und erstes Neuaufbrechen – beides bewegt uns. Als Christinnen und Christen muss uns das nicht schrecken. Maria hat uns vorgelebt, dass Gott uns sein Erbarmen auf ewig zugesagt hat. Aus dieser Hoffnung dürfen wir leben.“
Das Bischofswort wird in den Heiligen Messen am 19. und 20. August 2023 verlesen. Bischof Wilmer hat den Text auch in einem Film eingesprochen, der in den Pfarrgemeinden gezeigt werden kann. Der Film und das Bischofswort im Volltext sind im Internet abrufbar:
(pm – mg)
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