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Kardinal Reinhard Marx Kardinal Reinhard Marx 

D: Kardinal Marx wirbt für Lebensschutz und respektvolle Debatte

Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat sich in die Auseinandersetzungen um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland eingeschaltet. In einem Hörfunkbeitrag für den Bayerischen Rundfunk (BR) plädiert er für „respektvolle Debatten, die einen Maßstab nicht unterlaufen, und das ist der unbedingte Schutz jedes Lebens, der nicht verhandelbar ist und auch nicht unter Wert beworben werden darf“.

Der Sender Bayern 2 strahlt den Beitrag in der Reihe „Zum Sonntag“ am 8. Januar, um 17.55 Uhr aus. Es sei keine Frage, „dass es Situationen geben kann, die für das Leben einer werdenden Mutter sehr schwierig sind“, räumt der Kardinal ein. Umso wichtiger sei es, „als Gesellschaft auch in dieser Situation hellwach zu bleiben und solidarisch zu handeln, um das Leben von Mutter und Kind bewahren zu können“. Es gehe nach Ansicht von Marx in der Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche „nicht um leichte Fragen, sondern um die grundsätzliche Frage, ob die Werbung für eine Abtreibung Grenzen verschiebt in unserer Wahrnehmung und Bewertung des Lebens“.

Gleiches gelte in der Corona-Pandemie, die „zu ernsthaften Debatten in der Abwägung von Gesundheitsfürsorge, Lebensschutz, Freiheitsrechten und Verantwortung führt“, erklärt Marx. Auch hier sei wichtig, darüber öffentlich zu sprechen. „Denn es sind keine leichten Entscheidungen, die ja durchaus Leben gefährden können.“

Menschliches Leben ist vielfach gefährdet

Letztlich bestünden viele prekäre Situationen, die Menschenleben gefährdeten und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft erforderten, so der Kardinal. Dazu zählten „Armut, Wohnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit“ ebenso wie ein fehlender „Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildungsungerechtigkeit, mangelnde Teilhabemöglichkeiten oder Ausgrenzung vielfältiger Art“. Auch durch Krankheiten und Behinderungen sei „das Leben in besonderer Weise gefährdet und wird zu Recht vor Eingriffen durch Dritte geschützt, auch durch Gesetze“.

Kardinal Marx erinnert in diesem Zusammenhang an die Aktion der Sternsinger in diesen Tagen: Diese seien „Boten für das Leben“. Sie tragen seinen Worten zufolge „die starke Botschaft von Weihnachten weiter: In diese Welt ist ein Gottes- und Menschenkind geboren, das - so wie alle Kinder - besondere Aufmerksamkeit und Sorge braucht.“ Zu Weihnachten werbe Gott für das Leben und mache Mut zum Leben: „Das geschenkte Leben ist in jedem Atemzug unendlich kostbar.“

Hintergrund

Hintergrund der Aussagen des Münchner Erzbischofs ist die von den Parteien der neuen Ampel-Koalition geplanten Streichung des Paragrafen 219a aus dem deutschen Strafgesetzbuch. Die Regelung sieht derzeit ein „Werbeverbot“ für Abtreibungen vor. FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann kündigte kurz vor Weihnachten einen Gesetzentwurf noch im Januar an. Auch Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) erklärte, eine ihrer ersten Amtshandlungen solle die Abschaffung des Paragrafen sein.

(kna/kap - mg)

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07. Januar 2022, 14:15