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Synodaler Weg: „Einmütigkeit, nicht Mehrheit“

Das Ziel des Synodalen Weges ist „Einmütigkeit, nicht Mehrheit“. Das hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Donnerstag in Frankfurt unterstrichen. ZdK-Präsident Thomas Sternberg nannte den Reformweg eine „Chance und Verantwortung“.

Anne Preckel - Vatikanstadt

Marx stellte sich gemeinsam mit dem Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, im Haus am Dom in Frankfurt der Presse. Anlass war der Auftakt der Ersten Synodalversammlung des Synodalen Weges.

Einheit, nicht Spaltung

Dabei betonte der Kardinal, dass die Beschlüsse der Reformdebatte „der Einheit, nicht der Spaltung der Kirche“ dienen sollten. Das könne auch bedeuten, Voten mitzutragen, „auch wenn diese nicht komplett zufriedenstellen“, so Marx. Der Kardinal verwies auf die besondere Form der Entscheidungsfindung im synodalen Prozess: „Wir sind keine gesetzgebende Versammlung, kein Parteitag“. Dennoch sollte man den Synodalen Weg aber „auch nicht unterschätzen“. Es gehe nicht darum, „Räume zu besetzen, sondern Prozesse zu eröffnen“, zitierte Marx Papst Franziskus. Und er fügte an: „Dieser Synodale Weg ist auch ein neuer Weg, Kirche zu sein“.

Chance und Verantwortung

ZdK-Präsident Sternberg bezeichnete den Synodalen Weg in seinem Presse-Statement als „große Chance und Verantwortung“. Nach der Reformsynode von Würzburg in den 1970er Jahren habe man heute den Eindruck von „steckengebliebenen Reformen“ in der katholischen Kirche. Mit Papst Franziskus und seiner Ermutigung zur „freimütigen“ Auseinandersetzung sei dagegen heute die Zeit für einen Wandel gekommen, findet Sternberg. Warnungen vor einem Alleingang der deutschen Kirche in Reformfragen bezeichnete er dagegen als „völligen Unfug“: „Nichts liegt uns ferner als eine Nationalkirche“.

Was die Ergebnisse des Synodalen Weges betrifft, sieht Sternberg drei Arten von Beschlüssen vorher: Beschlüsse, die innerhalb der deutschen Kirche umgesetzt werden könnten, „Beschlüsse, die als Votum nach Rom gehen" und „Beschlüsse, die sich an ein Konzil zu richten hätten".

Großes Interesse am Synodalen Weg

Der Synodale Weg erfahre schon jetzt sehr großes Interesse in der Öffentlichkeit und in anderen Kirchen, gaben die Veranstalter bei der Pressekonferenz in Frankfurt an. Auch international habe der Reformweg große Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sagte Sternberg: â€žDas, was hier in Deutschland passiert, ist nicht nur auf unser Land bezogen." In der Schweiz, in Österreich und in Frankreich würden ebenfalls kirchliche Reformfragen diskutiert, und es gebe auch Anfragen aus den USA zum Synodalen Weg.  

Entschädigungsbeschluss wohl im Frühjahr

Bei der Pressekonferenz ging Kardinal Marx auf Anfrage auch auf Entschädigungszahlungen an Missbrauchsbetroffene ein. Hier kündigte er an, dass dazu die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe voraussichtlich einen Beschluss verabschieden werde. Der Synodale Weg selbst sei „ohne die Stimme der Opfer so nicht möglich gewesen“, betonte Marx, der als Ausgangspunkt der Reformdebatte die MHG-Studie zu Missbrauch im Gebiet der deutschen Bischofskonferenz nannte.

(vatican news – pr)

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30. Januar 2020, 16:33