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Der 6. Februar ist der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung Der 6. Februar ist der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung  (ANSA)

Weltweit 230 Millionen Frauen von Genitalverstümmelung betroffen

Mehr als 230 Millionen Mädchen und Frauen weltweit sind an ihren Genitalien verstümmelt. Betroffene - verlässliche Zahlen gibt es nicht - leben aufgrund der Migration auch in Europa. Der 6. Februar ist der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung.

Der Referentin bei der Organisation "Terre des Femmes", Marlene Keller, zufolge braucht es Gespräche und Aufklärungsarbeit in den jeweiligen Gemeinschaften, um die Zahl der Verstümmelungen zu senken. Entscheidend sei es, dabei physische und psychische Kurz- und Langzeitfolgen zu thematisieren und Männer einzubeziehen: „Sie sind oft Entscheidungsträger, aber wenig eingebunden“, sagte Keller der Katholischen Nachrichtenagentur KNA.

Dass die Zahl der Betroffenen zuletzt von 200 auf 230 Millionen - die Dunkelziffer ist hoch - gestiegen ist, hängt laut Keller mit dem Bevölkerungswachstum in jenen Ländern zusammen, in denen Genitalverstümmelung weiter praktiziert wird. In einigen Gemeinschaften bleibt sie eine soziale Norm. Anderswo gehen die Zahlen zurück. Ein Erfolgsmodell ist der Sahel-Staat Niger, der Genitalverstümmelung bereits 2003 unter Strafe stellte. Auch setzten sich Aktivistinnen für ein Ende ein. Das Ergebnis: Laut Unicef sind dort nur noch zwei Prozent der Frauen betroffen.

Es gibt jedoch auch gegenläufige Entwicklungen. Vergangenes Jahr wollte Gambia ein Verbot aufheben, was Proteste aber verhinderten. Bei den Verbotsgegnern handelte es sich um konservative Muslime, die den Verstoß mit „religiöser Reinheit" sowie dem Schutz „kultureller Normen und Werte" begründeten. Es gebe, so Keller, zwar religiöse Gemeinschaften, die die Praxis als „religiöse Pflicht" bezeichneten. „Gleichzeitig gibt es in allen Weltreligionen starke Stimmen, die sich dagegen aussprechen."

(kap – gs)

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06. Februar 2025, 11:57