Ukraine begeht neuen nationalen Gebetstag am 24. Februar
Mario Galgano - Vatikanstadt
Dieser Gebetstag soll sowohl auf nationaler als auch auf regionaler Ebene gefeiert werden. Für viele Ukrainer ist dieses Datum ein Tag des Schreckens. Der römisch-katholische Weihbischof Oleksandr Yazlovetskyj aus Kyiv erinnert sich an den Moment, als der Krieg begann:
?Mitten in der Nacht, unerwartet, griff die russische Armee unser Land an. Sie haben uns in den Rücken gestochen – wie Kain, der seinen Bruder Abel erschlug. Unsere Wunden sind tief und sie bluten noch immer.“
Hoffnung schöpfen
Doch inmitten von Schmerz und Verlust sehe die Kirche in der Ukraine die neue Initiative als eine Möglichkeit, Hoffnung zu schöpfen. Der Tag soll nicht nur dem Gebet für Frieden dienen, sondern auch dem Dank an Gott für die Bewahrung der Unabhängigkeit der Ukraine.
Bereits in der Vergangenheit habe sich das gemeinsame Gebet als verbindendes Element erwiesen, erinnert der Weihbischof der Hauptstadt. Seit 2008 gebe es in der Ukraine die Tradition der ?Prayer Breakfasts“, der Gebetsfrühstücke, die sich seitdem landesweit etabliert hätten, erläutert er weiter. Besonders wichtig sei laut Yazlovetskyj, dass der Gebetstag auch den Dialog zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften fördert:
?Wir sind eine christliche Nation, aber wir haben auch Muslime und Juden in unserem Land. Dieses nationale Gebet wird uns nicht nur als Ukrainer, sondern auch als Gläubige vereinen. Selbst der Feind, der uns angegriffen hat, hat uns in dieser gemeinsamen Sache zusammengeschweißt.“
Unzählige Opfer
Die Gläubigen sollen an diesem Tag für eine gerechte und schnelle Beendigung des Krieges beten, für die Soldaten an der Front, für die Kriegsgefangenen und für die unzähligen Opfer. Besonders erinnere die Kirche an die fast 600 Kinder, die seit Kriegsbeginn ums Leben gekommen sind.
Abschließend richtet der Weihbischof einen eindringlichen Appell an die internationale Gemeinschaft:
?Auch ihr, die ihr mich jetzt hört, möchte ich darum bitten: betet für uns. Denn je mehr Menschen für den Frieden beten, desto schneller wird er kommen. Und wir bitten nicht nur um ein Ave Maria – sondern um viele.“
(vatican news)
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