Hilfswerk missio zu Myanmar: Große Not nach Stopp von USAID
„Unsere Partner wissen nun nicht, wie sie die Kranken weiter versorgen sollen. Wir konnten konkret sehen, welche grausamen Folgen die Politik Trumps hat", erklärte Präsident Dirk Bingener nach einem Besuch in Myanmar. Missio werde die Station nun zunächst für drei Monate finanzieren.
Das Land leidet nach Bingeners Angaben weiterhin unter der brutalen Herrschaft des Militärs. „Die Menschen dort leben in einer gespenstischen Atmosphäre der Angst und der Ungewissheit", sagte der Chef von missio Aachen. Wichtig sei vor allem, die Isolation der Bevölkerung zu durchbrechen, denn Presse und Social-Media-Kanäle würden überwacht. Die internationale Gemeinschaft müsse dringend den Druck auf die Machthaber erhöhen und die internationale Hilfe verstärken.
Bombardierung der Zivilbevölkerung
Als eines der schwierigsten Probleme in Myanmar sieht Bingener die Lage der Geflüchteten. Das herrschende Militär habe sich vor allem in den größeren Städten festgesetzt, die Gegner kontrollierten überwiegend ländliche Gebiete. Strategie des Militärs sei, diese Gebiete und die Zivilbevölkerung dort aus der Luft zu bombardieren oder mit Artillerie zu beschießen, um direkte Gefechte zu vermeiden. Die Zivilbevölkerung sei gezwungen zu flüchten.
Gerade junge Menschen, Männer wie Frauen, lebten in Angst, weil sie jederzeit von der Straße weg zum Militärdienst rekrutiert werden könnten. „Wer kann, kauft sich vom Militärdienst frei, wer das nicht kann, bezahlt oftmals mit seinem Leben. Schlecht ausgebildet, werden diese jungen Leute sofort an der Front eingesetzt. Entweder ist dies ihr Todesurteil - oder es gelingt ihnen zu desertieren", beschreibt Bingener die Lage.
(kna - cs)
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