EU-Bischöfe: Europa soll syrische Christen besser schützen
In einer aktuellen Stellungnahme warnte Bischof Crociata vor dem möglichen Verschwinden der christlichen Bevölkerung aus dem Land und rief zur finanziellen Unterstützung Syriens auf. Die Lage in Syrien bleibe nach dem mehr als zehn Jahre währenden Krieg kritisch: Millionen Menschen litten unter Vertreibung, Armut und der Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Besonders betroffen seien religiöse Minderheiten. „Die christlichen Gemeinschaften haben über Jahrhunderte zur Geschichte und Kultur der Region beigetragen und kämpfen nun um ihr Überleben in ihrer Heimat", so Crociata.
Die EU und die internationale Gemeinschaft müssten handeln, um den Schutz dieser Gruppen zu gewährleisten. „Ihr Verschwinden wäre ein tragischer Verlust nicht nur für Syrien, sondern auch für die Stabilität der Region und der Welt", betonte der COMECE-Präsident. Er forderte gezielte Maßnahmen zur Absicherung der religiösen Minderheiten sowie langfristige Strategien für Frieden, Wiederaufbau und Versöhnung.
Mehr Geld für Essen, Medizin und Schulen
Konkret rief COMECE die EU-Mitgliedstaaten dazu auf, mehr Geld für Nahrungsmittel, Unterkünfte, medizinische Versorgung und Bildung bereitzustellen. Es brauche eine stabile Grundlage, die es der privaten Wirtschaft erlaube, unter sicheren Bedingungen in Syrien zu arbeiten. In diesem Zusammenhang begrüßten die europäischen Bischöfe die Entscheidung der EU, die Sanktionen gegen Syrien schrittweise zu lockern. Dies werde positive Auswirkungen auf die Bevölkerung haben.
Neben der humanitären Hilfe sei es wichtig, die Minderheitenrechte in Syrien zu schützen. Die EU solle sicherstellen, dass Christen und andere Gruppen gleichberechtigt in den Verfassungsprozess und den Wiederaufbau des Landes einbezogen würden. „Es darf keine Rache an denen geben, die als Unterstützer des früheren Regimes gelten. Notwendig ist eine faire und inklusive Übergangsjustiz", erklärte Crociata.
(vatican news – gs)
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