ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Ein Mann protestiert gegen die Regierung vor dem Konsulat im Jahr 2020 Ein Mann protestiert gegen die Regierung vor dem Konsulat im Jahr 2020  (ANSA)

Simbabwe: Bischöfe freuen sich über Abschaffung der Todesstrafe

Simbabwe hat mit der Unterzeichnung eines neuen Gesetzes am 31. Dezember 2024 die Todesstrafe offiziell abgeschafft. Präsident Emmerson Mnangagwa setzte damit einen historischen Schritt, der das Land zum 30. Staat Afrikas macht, der auf diese Form der Bestrafung verzichtet. Das freut die Bischofskonferenz des Landes.

Kielce Gussie und Mario Galgano - Vatikanstadt

Fast 20 Jahre nach der letzten Hinrichtung hat Simbabwe die Todesstrafe endgültig abgeschafft. Präsident Emmerson Mnangagwa unterzeichnete am 31. Dezember 2024 das entsprechende Gesetz und beendete damit eine Praxis, die seit der Unabhängigkeit des Landes im Jahr 1980 mindestens 79 Menschen das Leben gekostet hatte.

Mit diesem Schritt reiht sich Simbabwe in eine wachsende Liste afrikanischer Staaten ein, die die Todesstrafe nicht mehr anwenden. In den vergangenen Jahrzehnten hatten bereits Länder wie Ruanda, Sierra Leone und Sambia ähnliche Reformen umgesetzt.

Zum Nachhören - wie die Lage in Simbabwe ist

Laut Pater Tryvis Moyo, Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz von Simbabwe, ist die Abschaffung der Todesstrafe Ausdruck eines tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandels. „Es gibt eine Veränderung im Verständnis von Gerechtigkeit“, erklärte Moyo. Immer mehr Menschen hätten mittlerweile erkannt, dass es Alternativen zur Todesstrafe gebe, die die Würde des Menschen respektieren.

Regierungswechsel von 2017 war ausschlaggebend

Ein entscheidender Faktor für diesen Wandel sei der Regierungswechsel von 2017 gewesen. Damals wurde der langjährige Präsident Robert Mugabe gestürzt, und Emmerson Mnangagwa übernahm die Führung des Landes. Mnangagwa, der während des Unabhängigkeitskrieges in den 1960er Jahren selbst zum Tode verurteilt worden war, galt schon länger als Gegner der Todesstrafe.

Bereits 2013 hatte Simbabwe erste Schritte in diese Richtung unternommen, indem es in seiner neuen Verfassung Hinrichtungen für Frauen sowie für Personen unter 21 und über 70 Jahren verbot. Doch erst mit der aktuellen Gesetzesänderung wurde die Todesstrafe endgültig abgeschafft.

Signalwirkung für andere Länder Afrikas

Pater Moyo sieht in dieser Entscheidung nicht nur einen Fortschritt für Simbabwe, sondern auch eine Signalwirkung für andere afrikanische Länder. „Unsere Länder neigen dazu, voneinander zu lernen“, betonte der Redemptorist. Die Abschaffung der Todesstrafe sei ein wichtiges Zeichen für Menschenrechte und ein Bekenntnis zur Unantastbarkeit des Lebens.

Er verwies zudem auf die Gefahr von Justizirrtümern und den Missbrauch der Todesstrafe als politisches Instrument. „Bei der Todesstrafe wurden auch Fehler gemacht, unschuldige Menschen hingerichtet“, so Moyo. Der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft liege daher nicht in der Todesstrafe, sondern in der Rehabilitierung von Straftätern.

Die größte Herausforderung bestehe nun darin, das Verständnis von Gerechtigkeit weiterzuentwickeln. „Das Justizsystem sollte sich auf die Rehabilitierung der Menschen konzentrieren und es Gott überlassen, über das menschliche Leben zu entscheiden“, erklärte Pater Moyo abschließend.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

28. Januar 2025, 10:28