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Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag in Bangalore Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag in Bangalore  (ANSA)

Indien: Bischöfe widersprechen Hindu-Führer

Die Indische Bischofskonferenz hat die Behauptung eines Hindu-Führers entschieden zurückgewiesen, der ehemalige indische Präsident Pranab Mukherjee habe die Bekehrung christlicher Stammesangehöriger zum Hinduismus unterstützt. Diese Aussagen wurden als „erfunden“ und spalterisch bezeichnet.

Die jüngsten Aussagen von Mohan Bhagwat, dem Chef der Hindu-Organisation Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS), haben in Indien für große Kontroversen gesorgt. Bhagwat behauptete am 13. Januar in der Stadt Indore, dass der frühere indische Präsident Pranab Mukherjee im Jahr 2017 eine Kampagne zur Rückbekehrung von Christen zum Hinduismus unterstützt habe. Diese Äußerungen wurden nun von der Indischen Bischofskonferenz am 17. Januar als „erfunden“ und „posthum manipulativ“ zurückgewiesen.

In einer scharf formulierten Erklärung stellte die Bischofskonferenz die Motive hinter der Veröffentlichung eines angeblichen privaten Gesprächs mit Mukherjee infrage. Der 2020 verstorbene Präsident habe sich stets für die pluralistische und säkulare Identität Indiens eingesetzt, so die Bischöfe. „Wir glauben nicht, dass er eine Kampagne unterstützte, die auf Spaltung und Propaganda basiert“, erklärte Pater Robinson Rodrigues, der Pressesprecher der Bischofskonferenz.

Die RSS, die dreimal in der Geschichte Indiens verboten wurde, setzt sich für eine Hindu-Dominanz in Indien ein und führt Kampagnen gegen christliche Missionstätigkeit. Eine ihrer Initiativen, die sogenannte „Ghar Wapsi“-Kampagne (Heimkehr), versucht, Christen zurück zum Hinduismus zu bekehren, indem sie behauptet, der Hinduismus sei die ursprüngliche Religion aller Inder.

„Teuflisch und unaufrichtig“

Die Bischöfe kritisierten die Darstellung der RSS scharf und bezeichneten die Behauptungen als „teuflisch und unaufrichtig“. Insbesondere sei es fragwürdig, warum Bhagwat seine angeblichen Gespräche mit Mukherjee nicht zu dessen Lebzeiten öffentlich gemacht habe. „Solche nicht überprüfbaren und motivierten Aussagen spalten Gemeinschaften, stiften zu Gewalt an und schüren Hass“, warnte Rodrigues.

Besonders betroffen von derartigen Aussagen seien die christlichen Stammesangehörigen, die aufgrund ihres verfassungsmäßigen Rechts auf freie Religionswahl zunehmend als „Anti-Nationalisten“ diffamiert würden. Diese Rhetorik der RSS sei Ausdruck „einer böswilligen Agenda“, die die pluralistische Identität Indiens bedrohe, so die Bischofskonferenz.

Indiens christliche Gemeinschaft, die nur etwa 2,3 Prozent der Bevölkerung ausmacht, fühle sich durch solche „manipulierte Propaganda“ zutiefst verletzt, hieß es weiter. Die Bischöfe forderten gesellschaftliche und politische Führungspersönlichkeiten sowie alle Menschen guten Willens auf, sich klar gegen spalterische Politik zu positionieren. „Es ist an der Zeit, sich über destruktive Denkweisen zu erheben und den Weg des Dialogs und des Respekts für alle Religionen zu fördern“, erklärte Rodrigues abschließend.

(ucan - mg)

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18. Januar 2025, 11:57