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Mithilfe von UNICEF verschiffte Polio-Impfungen erreichen den Gaza-Streifen Mithilfe von UNICEF verschiffte Polio-Impfungen erreichen den Gaza-Streifen  (AFP or licensors)

Gazastreifen: Luftangriff auf frühere Schule

Das Al-Aqsa-Krankenhaus kümmert sich nach einem israelischen Luftangriff auf eine frühere Schule in Deir Al Balah um 60 Verletzte, darunter fünf schwer verletzte Kinder. 20 Menschen starben nach dem Angriff. Unicef stuft die Evakuierungsbefehle im nördlichen Gazastreifen als „besorgniserregend" ein. Das Hilfswerk plant, ab 14. Oktober in Gaza gegen Polio zu impfen.

„Das Personal fühlt sich hilflos. Es gibt weder Betten noch ausreichende Vorräte, um die Verwundeten zu behandeln. Es gibt nicht einmal sterile Mullbinden“, sagt Eliza Sabatini, eine Krankenschwester in Gaza. „Gegen 11.30 Uhr hörten wir eine laute Explosion, und kurz darauf kamen die ersten Patienten an, 20 von ihnen waren bereits tot. Im roten Bereich gab es Menschen mit Amputationen und Kopfwunden. Fünf von ihnen waren Kinder im Alter von etwa 7 oder 8 Jahren, einige von ihnen lagen im Koma und hatten Kopfverletzungen“, so die Aussage der Krankenschwester.

Evakuierung ohne Perspektive

Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, äußerte sich zu den Auswirkungen der Evakuierungsbefehle im nördlichen Gazastreifen „Die plötzlichen Evakuierungsbefehle im nördlichen Gazastreifen und in den Gouvernements des Gazastreifens sind äußerst besorgniserregend und zwingen erneut Zehntausende von schutzbedürftigen Zivilisten auf die Straße. Familien wurden angewiesen, in den Süden zu ziehen, in ein Gebiet, das bereits stark überfüllt, verschmutzt und unsicher ist und in dem es an den grundlegenden Dingen zum Überleben fehlt. Die Evakuierungen, unter anderem von Frühgeborenen, die in Brutkästen ums Überleben kämpfen, und von Kindern, die in Intensivstationen eingeliefert werden, haben in Verbindung mit den anhaltenden Beschränkungen des Zugangs von Hilfsgütern in den Norden und den unaufhörlichen Bombardierungen verheerende und unzumutbare Folgen, die wir wiederholt beobachten konnten. Die Kinder sind wieder einmal zu unvorstellbarem Leid, Schrecken und Tod verurteilt."

Gefahr für lebenslanges Trauma

„Dies ist das vierte Mal innerhalb eines Jahres, dass Familien in Jabalia ihre Häuser verlassen mussten. Viele sind nach jedem Umzug zurückgekehrt, weil sie anderswo keine Sicherheit finden konnten. Immer wieder gezwungen zu sein, inmitten wiederkehrender Militäroperationen zu fliehen, ohne dass ein Ende in Sicht ist, raubt den Kindern das bisschen Sicherheit und Stabilität, das ihnen noch geblieben ist. Diese Kinder laufen Gefahr, lebenslang unter schwerwiegenden Folgen für ihr physisches und psychisches Wohlbefinden zu leiden. Mehr denn je appelliere ich an die Konfliktparteien, sich auf einen sofortigen Waffenstillstand zu einigen, um weiteres Leid zu verhindern und das Leben der Kinder zu retten. Andernfalls steht nicht nur ihr Überleben auf dem Spiel, sondern auch die Reste unserer eigenen Menschlichkeit", sagte Khodr.

UNICEF impft gegen Polio

UNICEF und andere humanitäre Organisationen kämpfen trotz endloser Herausforderungen immer weiter, um das Leid einzudämmen. So hat das Hilfswerk über das X-Profil der Generaldirektorin, Catherine Russell, nun die zweite Runde der Polio-Impfung im Gaza-Streifen bestätigt. Diese wird am 14. Oktober starten, mit dem Ziel etwa 590.000 Kinder unter 10 Jahren zu impfen. Dazu wurden gebietsspezifische humanitäre Pausen vereinbart, deren Einhaltung von allen Parteien verpflichtend ist, damit Impfungen durchgeführt werden können. UNICEF wird zudem Vitamin-A-Präparate verabreichen, um das Immunsystem der Kinder zu stärken, da die Kinder in Gaza unter extrem schwierigen hygienischen und sanitären Bedingungen leben.  

 

(sir / pm – mo)

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11. Oktober 2024, 12:39