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Bahrain Bahrain  (AFP or licensors)

Bahrain: Interreligiöse Konferenz setzt Zeichen für Frieden

In Bahrain hat die internationale Konferenz „Finding Beauty in the Other“ stattgefunden, bei der religiöse und gesellschaftliche Akteure über Inklusion, Dialog und friedliches Zusammenleben debattierten. Der Apostolische Vikar von Nordarabien, Aldo Berardi, hob die Bedeutung des gegenseitigen Respekts hervor, gerade in schwierigen Zeiten.

Der Kongress „Finding Beauty in the Other: Inclusion and Humanitarian Service among All Believers“ endete am Montag in Manama. Unter der Schirmherrschaft von König Hamad Bin Isa El Khalifa kamen Verantwortliche aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Diplomatie und Religion zusammen, um über Inklusion und den interreligiösen Dialog in einer Zeit von Konflikten und Spannungen zu sprechen. Der Apostolische Vikar von Nordarabien, Bischof Aldo Berardi, der die Konferenz initiiert hatte, betonte in seiner Rede, dass gegenseitiger Respekt und Koexistenz auch in schwierigen Zeiten möglich seien.

Berardi, der dem Trinitarierorden angehört, erklärte, der Kongress baue auf einer langen Geschichte des Dialogs und der Zusammenarbeit auf. Anlass für die Veranstaltung waren sowohl der 825. Jahrestag der Regel des katholischen Ordens von der Heiligen Dreifaltigkeit als auch Berardis Ernennung zum Apostolischen Vikar der Golfregion. Der Trinitarierorden, der 1198 in einer Zeit von Konflikten gegründet wurde, hatte es sich zum Ziel gesetzt, christliche und muslimische Gefangene zu befreien und den Frieden zu fördern. Die Ordensleute waren unbewaffnet und setzten auf diplomatische und gewaltfreie Mittel, um ihre Ziele zu erreichen. „Gewalt kann nicht für immer mit Gewalt beantwortet werden“, sagte Bischof Berardi. „Es gibt andere mögliche Wege, aber dazu braucht es ein friedliches Herz und einen offenen Geist.“

Historische Beispiele

Ein zentrales Ziel des Kongresses war es, historische Beispiele für Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen aufzuzeigen und daraus Lehren für den heutigen interreligiösen Dialog zu ziehen. Im Mittelpunkt stand dabei auch das „“, das Papst Franziskus und der Großimam von Al-Azhar, Ahmad Al-Tayyeb, 2019 unterzeichnet hatten. Diese Erklärung sowie die Initiative des Königreichs Bahrain zur Förderung religiöser Freiheit und die zahlreichen internationalen Konferenzen, die das Land seitdem ausgerichtet hat, wurden als wichtige Schritte für den globalen Frieden gewürdigt.

„Dies war nicht nur eine weitere Konferenz zum interreligiösen Dialog, sondern ein Austausch, der das Wissen der Vergangenheit verbindet...“

Berardi betonte, dass der Dialog und die Inklusion von Gläubigen verschiedener Religionen nicht nur theoretische Konzepte, sondern konkrete Handlungsanleitungen seien. „Dies war nicht nur eine weitere Konferenz zum interreligiösen Dialog, sondern ein Austausch, der das Wissen der Vergangenheit verbindet, die Geschichte neu liest und versucht, Werte für eine umfassendere Zusammenarbeit aufzuzeigen.“ Die Teilnehmer des Kongresses erörterten, wie sich die Werte von Toleranz und Respekt in die Praxis umsetzen lassen und wie die gegenseitige Anerkennung verschiedener Glaubensrichtungen Brücken zwischen den Kulturen schlagen kann.

Friedensarbeit im Mittelalter

Ein weiterer Höhepunkt des Kongresses war die Würdigung des historischen Briefwechsels zwischen Papst Innozenz III. und dem Anführer der Almohaden, Abū 'Abd Allāh Muḥammad al-Nāṣir, im Jahr 1199. Damals stellte der Papst die Arbeit des Ordens vor, der sich für die Befreiung von Gefangenen beider Glaubensrichtungen einsetzte – ein Beispiel für diplomatischen Austausch und Friedensarbeit im Mittelalter, das auch heute noch inspirieren kann.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Apostolischen Vikariat Nordarabien und dem King Hamad Global Centre wurde ebenfalls hervorgehoben. Diese enge Partnerschaft hatte unter anderem den Besuch von Papst Franziskus in Bahrain im Jahr 2022 ermöglicht und trug zur Förderung des interreligiösen Dialogs in der Region bei. „Die guten Beziehungen haben gezeigt, dass eine Kultur des Friedens und der Toleranz aufgebaut werden kann, wenn die Überzeugungen des anderen respektiert werden“, so Berardi.

Hass und Ablehnung überwinden

Angesichts der gegenwärtigen Spannungen und Konflikte weltweit sahen die Konferenzteilnehmer dringenden Handlungsbedarf, die Ideale des Dialogs in konkrete Projekte umzusetzen. „Wir müssen von den Worten zu den Taten übergehen und ein Projekt zum Wohle der Gemeinschaften vorschlagen“, sagte Berardi. Er dankte dem King Hamad Global Centre für seine Unterstützung und Professionalität bei der Durchführung der Konferenz.

Der Kongress bot eine Plattform, um darüber nachzudenken, was zu Hass und Ablehnung des Anderen führt, und wie diese Spirale durchbrochen werden kann. Ein besonderes Augenmerk lag darauf, neue Ansätze zu entwickeln, die jungen Generationen helfen, in einem Geist des Respekts und der Toleranz aufzuwachsen. Das Ziel sei, ein „brüderliches Modell“ zu schaffen, das den Menschen eine friedliche Koexistenz ermöglicht.

„Bahrain ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass Dialog und Respekt möglich sind, selbst in schwierigen Zeiten“, schloss Berardi. „Gemeinsam können wir eine Welt aufbauen, in der alle ihren Platz in Frieden finden.“

(fides - mg)

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23. Oktober 2024, 11:30