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Australiens Premierminister Anthony Albanese (links) neben dem griechisch-orthodoxen ökumenischen Patriarchen Bartholomaios Australiens Premierminister Anthony Albanese (links) neben dem griechisch-orthodoxen ökumenischen Patriarchen Bartholomaios   (AFP or licensors)

Australien: Patriarch Bartholomaios geht mit „freudiger Trauer"

Bartholomaios sprach in einer Pfarre in Melbourne von Wehmut über seine Abreise und Freude über die enormen Fortschritte im Leben der Erzdiözese Australien. Die Verbindung der Ortskirche in Australien zum „heiligen Zentrum" des Patriarchats Konstantinopel sei in den vergangenen Jahren enger und inniger geworden, hob er lobend hervor.

Mehrmals rief Bartholomaios in den vergangenen zwei Wochen die Gläubigen in Australien dazu auf, die Universalität der Orthodoxie zu bezeugen und die eigenen griechischen Bräuche, Traditionen wie auch ihre Sprache zu bewahren. „Dies - so Bartholomaios - ist nicht nur die Garantie für das Überleben der griechischen Diaspora, sondern auch der Schlüssel zu ihrem spirituellen Wohlergehen und Fortschritt." Er ermutigte die jüngere Generation, sich an ihre Wurzeln zu erinnern, und erklärte: „Ein Grieche ist ein Weltbürger, aber er vergisst nie seinen Glauben, seine Sprache, seine Werte und Traditionen." Anlass des Besuchs des Patriarchen war das 100-Jahr-Jubiläum der Griechisch-orthodoxen Kirche in Australien. Der Patriarch war in zahlreichen Pfarren und kirchlichen Einrichtungen zu Gast und suchte die Begegnung mit den Gläubigen. Dazu kamen zahlreiche Gespräche mit Vertretern des öffentlichen Lebens.

Plädoyer für Dialog

In einer Rede im „Centre Peace" in Melbourne plädierte der Patriarch eindringlich für den Dialog. Es gebe eine Notwendigkeit zum Dialog als einzigen Weg zu Versöhnung und Frieden, so Bartholomaios. Daher spiele das Ökumenische Patriarchat eine führende Rolle bei der Förderung des ökumenischen und interreligiösen Dialogs trotz der globalen Konflikte aufgrund von Nationalismus, kultureller und religiöser Unterschiede, geopolitischer Interessen und wirtschaftlicher Gier. Der Patriarch beklagte die Entmenschlichung, die mit diesen Konflikten einhergehe, und wies darauf hin, dass die Hauptlast solcher Kämpfe die verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft, insbesondere Frauen und Kinder, träfe. Bartholomaios verteidigte auch erneut die Gewährung der Autokephalie an die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) und bezeichnete diese als entscheidenden Schritt zur Bewahrung der Einheit innerhalb der Orthodoxie.

Griechisch-orthodoxe Kirche seit 1898

Die erste griechisch-orthodoxe Kirche wurde 1898 in Sydney errichtet, bald darauf erfolgte der zweite Kirchenbau in Melbourne. In den beiden Städten entstanden auch die ersten offiziellen griechisch-orthodoxen Kirchengemeinden im Land. Zahlreiche weitere folgten im Laufe der nächsten Jahrzehnte. Im März 1924 wurde schließlich die Metropolie von Australien (und Neuseeland) gegründet. Die Zahl der griechisch-orthodoxen Gläubigen in Australien wird auf rund 400.000 geschätzt. Es gibt insgesamt rund 130 Pfarren und acht Klöster.  

Der griechisch-orthodoxe Patriarch

Dem griechisch-orthodoxen ökumenischen Patriarch kommt eine Doppelrolle innerhalb der orthodoxen Kirche zu. Er ist das Oberhaupt, also der Patriarch der orthodoxen Kirche von Konstantinopel und steht den Bischöfen des gesamten orthodoxen Christentums als primus inter pares vor.  Sein Amtssitz befindet sich in Istanbul. Laut türkischem Recht muss der Patriarch türkischer Staatsbürger sein.

(pro oriente - mo)

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22. Oktober 2024, 11:07