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Am Sitz von Scholas Occurentes in Jakarta Am Sitz von Scholas Occurentes in Jakarta 

Indonesien: Papststiftung plant Surf- und Denkschule

Eine Surf- und Denkschule für benachteiligte Jugendliche entsteht gerade in Indonesien, und Papst Franziskus wird sich darüber an Ort und Stelle in der Hauptstadt Jakarta informieren. Das Projekt verantwortet die globale katholische Bildungsstiftung „Scholas Occurrentes“, die seinerzeit Kardinal Bergoglio in Buenos Aires gefördert hatte.

Inspiriert wurden die Schulaktivitäten im mehrheitlich muslimischen Indonesien durch eine ähnliche Erfahrung in Mosambik, wo „Scholas Occurrentes“ eine solche Surf- und Denkschule bereits in Betrieb genommen hat, erzählte uns der Argentinier José María Del Corral, weltweiter Präsident der Stiftung; er hatte die Organisation 2001 auf Einladung des heutigen Papstes ins Leben gerufen.

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Franziskus selbst habe die erste Schule dieses Typs in Tofo in Mosambik per Videokonferenz aus dem Vatikan eingeweiht. „Damals entstand in Mosambik, wie auch jetzt in Jakarta, das Bedürfnis, Begegnungsräume zu schaffen, Räume, in denen sich die Kinder mit dem verbinden können, was sie in ihrer Wirklichkeit erleben“, erklärt der Präsident von „Scholas Occurrentes“.

„Die Kinder in Tofo stellten fest, dass das Meer für Touristen gedacht war, zum Surfen, aber dass sie es eigentlich auch selbst nutzen“

Was in Mosambik, dem bettelarmen südostafrikanischen Küstenstaat, den Franziskus ebenfalls schon einmal besuchte, bei einer Begegnung mit den Kindern und Jugendlichen der päpstlichen Bildungsstiftung herauskam, gab Del Corral sehr zu denken. „Die Kinder in Tofo stellten fest, dass das Meer für Touristen gedacht war, zum Surfen, aber dass sie es eigentlich auch selbst nutzten. Und dass viele von diesen Kindern von den Touristen ausgebeutet wurden.“ Das habe man dem Papst gesagt – und so kam es zur Einrichtung der innovativen Surf- und Denkschule in Mosambik, die nun ähnlich auch in Indonesien entstehen soll.

Im Vordergrund: José María del Corral, Stiftungspräsident
Im Vordergrund: José María del Corral, Stiftungspräsident

Ableger gebe es inzwischen auch in Argentinien (Mar del Plata), in Portugal (Cascais) und in El Salvador. „Das ist es, was Papst Franziskus gefällt“, so Del Corral: „wie diese Art von Erfahrungen an die jeweilige kulturelle Realität angepasst und wiederum vervielfältigt werden, damit andere Kinder dieselbe Erfahrung machen können. Und für uns alle war die Erfahrung des Surfens eine Erfahrung für die seelische Gesundheit.“

„Und für uns alle war die Erfahrung des Surfens eine Erfahrung für die seelische Gesundheit“

Franziskus, der in jungen Jahren selbst Lehrer an einer Jesuitenschule in Buenos Aires war, holte „Scholas Occurrentes“ 2015 in den Vatikan und verlieh der Organisation den Status als Stiftung päpstlichen Rechts. Sie umfasst heute 450.000 Bildungseinrichtungen in 190 Ländern, also fast allen. „Scholas Occurrentes“ will benachteiligte Kinder und Jugendliche egal welcher Religionszugehörigkeit ganzheitlich bilden und sie mit Sport, Kunst und Kontemplation für „eine neue Kultur der Begegnung“ in ihren jeweiligen Gesellschaften vorbereiten.

Einheimische Surflehrer ausbilden

Ein wichtiges Leitprinzip sieht Del Corral in der Verknüpfung des globalen mit dem lokalen Charakter der Stiftung. „Der Papst sagt immer, dass Scholas in der Lage sein muss, eine globalere Perspektive zu haben, aber gleichzeitig mit den Füßen fest in der Realität eines jeden Ortes stehen soll. Deshalb schicken wir auch keine Surflehrer nach Indonesien, damit sie die Schule betreiben. Sondern unsere eigenen jungen Leute kamen vor zwei Monaten, um die Indonesier auszubilden, und sie werden eine Weile hier bei ihnen bleiben.“

Das fast fertige Kunstwerk, das der Papst in Jakarta vollenden will
Das fast fertige Kunstwerk, das der Papst in Jakarta vollenden will

Papst Franziskus besucht den Sitz von „Scholas Occurrentes“ in Jakarta am Mittwoch, den 4. September. Dort trifft er etwa 100 Kinder und privat den Verwaltungsrat der Stiftung. Außerdem will er ein Kunstwerk vollenden, das 1.500 indonesische Kinder und Jugendliche geschaffen haben: Franziskus wird, wie Pope in Jakarta erfuhr, mit einem persönlichen Objekt eine Skulptur namens „Polyeder des Herzens“ fertigstellen.

(vatican news – gs)

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02. September 2024, 14:21