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Kardinal Pizzaballa in Dschenin Kardinal Pizzaballa in Dschenin  (Latin Patriarchate of Jerusalem)

Pizzaballa an Palästinenser von Dschenin: Ihr seid nicht allein

Seit zehn Tagen ist die Stadt im Westjordanland Schauplatz einer israelischen Anti-Terror-Operation, nun besuchte der lateinische Patriarch von Jerusalem die dortige katholische Gemeinde. „Seid geeint und widerstandsfähig, Verzweiflung ist keine Option“, so der Patriarch, der daran erinnert, dass zerstörte Gebäude wieder aufgebaut werden können.

Francesca Sabatinelli - Vatikanstadt

„Ihr seid nicht allein, trotz der schweren Zeiten ist Verzweiflung keine Option“: Kardinal Pierbattista Pizzaballa, lateinischer Patriarch von Jerusalem, sprach bei einem Solidaritäts-Besuch in der lateinischen Gemeinde von Dschenin den Gläubigen Mut zu. Er versicherte ihnen, dass die durch die jüngste israelische Militäroperation zerstörten Gebäude wieder aufgebaut werden, und forderte die christliche Gemeinde von Dschenin und Umgebung auf, „vereint und widerstandsfähig“ zu bleiben.

Der Patriarch traf am Dienstag in Begleitung von Generalvikar William Shomali in der Stadt im nördlichen Westjordanland ein, einem autonomen Gebiet, das theoretisch unter der Kontrolle der Palästinensischen Autonomiebehörde steht und seit zehn Tagen Schauplatz einer Operation der israelischen Truppen ist. Wie es in einer Erklärung des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem heißt, besuchte der Kardinal die dortige lateinische Pfarrei und „begutachtete die Schäden“, die durch die Militäroperation verursacht wurden.

Zerstörung in Dschenin
Zerstörung in Dschenin

Der Kardinal und die ihn begleitende Delegation wurden durch den Stadtpfarrer, Amer Jubran, und von Priestern, Ordensschwestern und Gemeindemitgliedern empfangen. Diese berichteten dem Kardinal nicht nur von ihren Nöten und Hoffnungen, sondern dankten auch für die anhaltende Unterstützung durch das Patriarchat und informierten ihn über die großen Schäden am Kircheneigentum und die Schwierigkeiten, in denen sich die Gemeinde nun befindet. Unmittelbar nach dem Treffen in den Räumlichkeiten der Gemeinde ging der Patriarch mit seiner Delegation durch einige Straßen von Dschenin, um sich mit eigenen Augen von der „Zerstörung durch die Militäroperation“ zu überzeugen, so das Kommuniqué.

Der Kardinal und seine Delegation in den Straßen der Stadt
Der Kardinal und seine Delegation in den Straßen der Stadt

Die israelische Armee hatte sich am 6. September nach einer zehntägigen „Anti-Terror-Operation“, wie Israel sie nannte, aus Dschenin zurückgezogen. Es war die bisher längste Operation, die im Gebiet der Stadt und des dortigen Flüchtlingslagers durchgeführt wurde; nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde waren in deren Verlauf 21 Palästinenser getötet worden. Seit dem Hamas-Anschlag vom 7. Oktober hat Israel im Westjordanland mehr als fünftausend Palästinenser verhaftet, von denen mehr als zweitausend der Hamas angehören sollen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde wurden in diesen 11 Monaten über 670 Palästinenser im Westjordanland getötet, insgesamt habe die Opferzahl 41.000 überschritten.

(vatican news - cs)

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11. September 2024, 10:34