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Der Luxemburger Dom Der Luxemburger Dom  (Roger Nilles, www.cathol.lu)

Erzdiözese Luxemburg zu Caritas-Skandal: Nie für möglich gehalten

Ende Juni ist bekannt geworden, dass eine Mitarbeiterin der Caritas in Luxemburg 61 Millionen Euro veruntreut haben soll. Medienberichten zufolge soll die Frau riesige Geldsummen nach Spanien transferiert haben, während der Generaldirektor der Caritas, Marc Crochet, in Urlaub gewesen sein soll. Caritas und Staatsanwaltschaft bestätigten den Fall. Ermittlungen wegen Urkundenfälschung, Betrugs, Untreue und Geldwäsche wurden eingeleitet. Nun äußerte sich auch Erzbischof Hollerich.

Der Luxemburger Erzbischof, Kardinal Jean-Claude Hollerich, forderte eine vollständige Aufklärung des millionenschweren Betrugsfalls bei der luxemburgischen Caritas. In einer am Montagabend veröffentlichten Pressemitteilung ermutigte er den in der vergangenen Woche gegründeten Krisenausschuss, eng mit der Justiz zusammenzuarbeiten. Hollerich äußerte „tiefe Empörung" über die Veruntreuung, die eine katholische Organisation betreffe, deren Ziel es sei, den Bedürftigen zu helfen. Es sei Aufgabe des Krisenkomitees, die Voraussetzungen für neues Vertrauen zu schaffen.

Krisenstab eingerichtet

Der Sprecher der Medienstelle der Erzdiözese Luxemburg äußerte sich überrascht über den Betrugsfall: „Wir sind erstaunt, wir hätten nie gedacht, dass so etwas passieren könnte", zitiert ihn das Portal â€žOsv News". Kieffer betonte, dass die Caritas zwar ein katholischer Wohlfahrtsverband sei, jedoch rechtlich und gesetzlich von der Kirche unabhängig. Man versuche herauszufinden, wie negative Konsequenzen für die ganze Kirche abgefangen werden könnten. Ansonsten betonte er, dass es kein Statement der Kirche in Luxemburg geben werde, bis der Hintergrund des Skandals klarer sei. Auch Katholiken in Luxemburg hatten schockiert reagiert.

„Caritas rechtlich und gesetzlich von der Kirche unabhängig“

Die , um den Fall mit Hilfe externer Experten aufzuarbeiten und Vertrauen wiederherzustellen. Christian Billon, ein Wirtschaftsberater und ehemaliger Wirtschaftsprüfer, der für seine Expertise im Finanz- und Sozialsektor bekannt ist, leitet den Krisenstab. Marie-Christine Ries, Leiterin der kirchlichen Flüchtlingshilfe „Reech eng Hand" sagte â€žOSV News", sie hoffe, die Krise bei der Caritas werde nicht zu â€žgrößerem öffentlichen Misstrauen" gegenüber katholischen Hilfseinrichtungen generell führen. „Wir sind eine Hilfsorganisation der katholischen Kirche, die auf private Spenden angewisen ist, da wir keine Unterstützung von der Regierung bekommen", erklärte sie. Da der Fall bei der Caritas noch nicht klar sei, sei es noch zu früh zu sagen, welche Lehren daraus gezogen werden könnten. 

Zukunft der Mitarbeiter noch unklar

Wie das Luxemburger Wort berichtet, sind unterdessen rund 500 Caritas-Mitarbeiter trotz „zufriedenstellender“ Gespräche zwischen Gewerkschaftsvertretern und dem Krisenstab, der sich mit den Folgen des Millionen-Betrugs bei der Caritas befasst, über ihre Zukunft im Unklaren. Die Gewerkschaft kämpfe dafür, so viele Mitarbeiter wie möglich in Arbeit zu halten. Ziel sei, zwei neue Strukturen zu schaffen, um die Arbeit der Caritas fortzuführen – eine für die internationale Zusammenarbeit und die Missionen, die andere für die Aktivitäten der Wohltätigkeitsorganisation in Luxemburg. Der Sekretär der Gewerkschaft OGBL für den Bereich Gesundheits- und Sozialdienste, Smail Suljic sagte, dass ein solcher Schritt rechtlich möglich ist, dass es aber eine Herausforderung wäre, die Arbeitsteilung technisch umzusetzen. Sowohl Suljic als auch die Caritas haben bestätigt, dass genügend Mittel vorhanden sind, um alle Mitarbeiter für August zu bezahlen. Suljic sagte, dass der Krisenstab bis Ende September in der Lage sein sollte, konkretere Lösungen vorzustellen.

Papst Franziskus will Luxemburg Ende September besuchen. Die Reise wurde vor Bekanntwerden des Skandals geplant. 

 

- Aktualisierung am 13.08. : Reaktion des Erzbischofs Hollerich - 

(//caritas/kna - sst)

   

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12. August 2024, 13:22