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Dhaka am 17. August Dhaka am 17. August  (AFP or licensors)

Bangladesch: Zusammenstöße

Demonstranten haben am 15. August im Zentrum der Hauptstadt Dhaka mutmaßliche Anhänger der gestürzten Ministerpräsidentin Sheikh Hasina mit Bambusstöcken und Rohren angegriffen.

Der Überfall geschah am Ort einer geplanten Kundgebung für Hasina. Die 76-jährige Politikerin war letzte Woche per Hubschrauber ins benachbarte Indien geflohen, als von Studenten angeführte Proteste die Straßen Dhakas überschwemmten - ein dramatisches Ende ihrer 15-jährigen Herrschaft mit eiserner Faust. Die Übergangsregierung, die sie abgelöst hat und die von Nobelpreisträger Muhammad Yunus geführt wird, hat UN-Ermittler eingeladen, die gewaltsamen „Gräueltaten“ zu untersuchen, die mit Hasinas Absetzung einhergingen und bei denen Hunderte von Sicherheitskräften getötet wurden.

Der 15. August ist der Jahrestag der Ermordung von Hasinas Vater, dem Unabhängigkeitshelden Sheikh Mujibur Rahman, im Jahr 1975 während eines Militärputsches. In den vergangenen Jahren fanden zu diesem Anlass in ganz Bangladesch riesige Kundgebungen statt. Jetzt hingegen wollen Hasina-Gegner sicherstellen, dass die Anhänger ihrer Awami-Liga-Partei keine Gelegenheit haben, sich neu zu formieren. Ein 26-jähriger Demonstrant sagte zu einer Nachrichtenagentur: „Wir sind hier, um unsere Revolution zu schützen, damit sie uns nicht aus den Händen gleitet.“

Hasinas erste Stellungnahme seit ihrem Sturz

In ihrer ersten öffentlichen Erklärung seit ihrer abrupten Abreise hatte Hasina ihre Anhänger in dieser Woche aufgefordert, „für das Heil aller Seelen zu beten“, indem sie im Zentrum Dhakas Blumenkränze niederlegen. Während ihrer Amtszeit war ihr vorgeworfen worden, einen Personenkult um ihren Vater zu betreiben, der auf jeder Banknote abgebildet ist. Hasina änderte die Verfassung, so dass in jeder Schule, jedem Regierungsbüro und jeder diplomatischen Vertretung ein Porträt von ihm angebracht werden musste.

Die Interimsregierung hatte den politisch aufgeladenen Feiertag am 13. August abgesagt und alle Beamten aufgefordert, in ihren Büros zu bleiben. Hasinas Erklärung am 13. August kam nur Stunden, nachdem ein Gericht in Dhaka ein Mordverfahren gegen sie, zwei hochrangige Verbündete der Awami-Liga und vier Polizeibeamte im Zusammenhang mit den Unruhen eröffnet hatte. Mehrere andere Spitzenpolitiker der Partei wurden im Rahmen von Ermittlungen, die nichts mit den Unruhen zu tun haben, inhaftiert, darunter der ehemalige Justizminister Anisul Huq und der Wirtschaftsberater Salman Rahman.

Yunus' Herkulesaufgabe

Der 84-jährige Yunus ist am 8. August aus Europa nach Bangladesch zurückgekehrt, um eine Übergangsregierung zu leiten, die vor der gewaltigen Herausforderung steht, demokratische Reformen zu steuern. Yunus erhielt 2006 den Friedensnobelpreis für seine Pionierarbeit im Bereich der Mikrofinanzierung, die Millionen von Bangladeschern aus der bitteren Armut geholfen haben soll. Er trat sein Amt als „Chefberater“ einer geschäftsführenden Regierung an, die bis auf einen pensionierten Brigadegeneral ausnahmslos aus Zivilisten besteht, und hat erklärt, er wolle „innerhalb weniger Monate“ Wahlen abhalten.

Hasinas Regierung wurden weit verbreitete Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter die Massenverhaftung und außergerichtliche Tötung tausender politischer Gegner. Das Interimskabinett teilte mit, dass in der nächsten Woche UN-Ermittler eintreffen würden, um „Gräueltaten“ zu untersuchen, die während der Proteste, die zu ihrem Sturz führten, begangen wurden. Ein Sprecher von Volker Türk bestätigte das Untersuchungsteam und sagte, der UN-Chef für Menschenrechte sei „sehr engagiert“, um den „erfolgreichen Übergang“ der Übergangsregierung zu unterstützen.

(ucanews – sk)
 

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19. August 2024, 12:01