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Südlibanon: Die Zahl der Vertriebenen, die aus dem gewaltgeplagten Süden des Landes kommen, wird immer größer Südlibanon: Die Zahl der Vertriebenen, die aus dem gewaltgeplagten Süden des Landes kommen, wird immer größer  (AFP or licensors)

Bischof im Libanon: Das Land will keinen Krieg mit Israel

Das Land der Zedern kommt nicht zur Ruhe. Seit Monaten bekriegen sich im israelisch-libanesischen Grenzgebiet Israels Militär und die Hisbollah. Die Ortskirche steht auf der Seite des leidenden Volkes: sie betet für den Frieden und hilft den Menschen, die aus dem gewaltgeplagten Süden des Landes fliehen mussten.

Marco Guerra - Vatikanstadt

Im Gespräch mit Radio Vatikan schildert Munir Khairallah, Bischof der libanesischen Diözese Batroun, die Lage im Süden des Landes, wo die Spannungen zwischen der libanesischen Hisbollah und Israel weiter zunehmen.

Ein Herz für Menschen in Not

„Solange es keinen Waffenstillstand in Gaza gibt, wird die Gewalt im Südlibanon zwischen der Hisbollah und den Israelis weitergehen. Die Südlibanesen leiden unter den Folgen dieses Krieges, sie wollen keinen Konflikt mit Israel“, sagt der maronitische Bischof der libanesischen Diözese Batroun, Munir Khairallah, im Interview mit Radio Vatikan.

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Die Zahl der Vertriebenen, die aus dem Süden des Landes kommen, wird immer größer: „Sie werden in der Regel von Familien und Freunden aufgenommen, aber auch die Kirche hilft, indem sie Bedürftigen ein Dach über dem Kopf bietet – wie sie das auch schon für die mehr als anderthalb Millionen syrischen Flüchtlinge getan hat, die sich noch im Libanon aufhalten,“ so der Bischof.

Bischof Khairallah erinnert auch an den pastoralen Einsatz der libanesischen Kirche, in der es „eine Rückkehr zur Kirche und zum Glauben gibt“. So seien auch am vergangenen Sonntag, dem 21. Juli, zum Fest des heiligen Scharbel (der maronitische Mönch wurde 1977 heiliggesprochen) „Tausende von Gläubigen gekommen“. Man könne auch sehen, dass sich immer mehr junge Leute in der Kirche engagieren. Das seien Zeichen, die Hoffnung machten.

Gewalt im Südlibanon: Die Liste ist lang

Zu den jüngsten Gewalttaten, über die lokale Medien berichten, gehört der Abschuss einer israelischen Drohne auf ein Fahrzeug in der südlibanesischen Stadt Shaqram. Die israelische Luftwaffe soll auch ein Waffendepot der Hisbollah in der Gegend von Ajta asch-Schab angegriffen haben, ebenfalls im Süden des Landes, sowie „terroristische Infrastruktur-Einrichtungen in den Gebieten Houla und Ajta asch-Schab.“

Auch auf Israel wurden in den letzten Tagen Drohnenangriffe gestartet. Am Sonntag, den 22. Juli, schlugen Drohnen in den Gebieten Hanita und Ya'ara ein und verursachten mehrere Brände. Die israelische Armee reagierte darauf mit einer Welle von Angriffen im Südlibanon.

Südlibanon: 100.000 Vertriebene

Der verheerende Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat auch zu einer Eskalation der Zusammenstöße mit Hisbollah-Kämpfern geführt. In den letzten Monaten kam es im libanesischen Bezirk Marjayoun tagtäglich zu Anschlägen. Nach Angaben einiger Nichtregierungsorganisationen wurden bisher 435 Menschen getötet, darunter mindestens 97 Zivilisten; 96.829 Menschen wurden vertrieben.

Wie die in Italien ansässige AVSI-Stiftung berichtet, bieten inzwischen rund 60 Schulen nur noch Fernunterricht an, und das Bildungsministerium plant, auch im kommenden Schuljahr auf Fernunterricht zu setzen. Viele Eltern mussten ihre Häuser verlassen, andere haben ihre Arbeit verloren und wissen nicht mehr, wie sie ihre Familien ernähren sollen.

(vatican news – skr)
 

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26. Juli 2024, 09:09