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Pakistanische Christen protestieren im August 2023 in Karachi wegen der Mobgewalt gegen die christliche Minderheit Pakistanische Christen protestieren im August 2023 in Karachi wegen der Mobgewalt gegen die christliche Minderheit  (AFP or licensors)

D: missio stellt Forderungen zum Schutz pakistanischer Christen

In Pakistan ist die christliche Minderheit schutzlos radikalen Mobs ausgesetzt. Ihnen drohen Verfolgung und Gewalt und sie sind ständigen Todesdrohungen ausgesetzt. Das Hilfswerk missio Aachen sieht die Bundesregierung hier in der Pflicht.

Am Dienstag hatte ein Gericht im ostpakistanischen Sahiwal den jungen Christen Ehsan Shan wegen Blasphemie gegen den Koran zum Tode verurteilt. Diesem Urteil ging eine monatelange Serie von Mobgewalt und Lynchjustiz gegen pakistanische Christen voraus.

Shan soll im August 2023 einen blasphemischen Social-Media-Post auf der Plattform TikTok geteilt haben. Daraufhin wurden in einem christlichen Viertel Jaranwala in Punjab mehr als 20 Kirchen von einem islamischen Mob verwüstet und mehr als 90 Häuser von Christen in Brand gesteckt.

Am 25. Mai wurde der Christ Nazir Gill Masih nach Blasphemievorwürfen von einem gewalttätigen Mob niedergeschlagen und sein Haus angezündet; er erlag daraufhin seinen Verletzungen. Angesichts dieser neuen Episode von Gewalt gegen die christliche Minderheit in Pakistan hatte der Vorsitzende der pakistanischen Bischofskonferenz, Bischof Samson Shukardin, Vorwürfe gegen Pakistans Behörden und Regierung erhoben. Zudem appellierte der Bischof an die internationale Gemeinschaft, Druck auf Pakistan auszuüben.

Ähnlich zu Shukardins Appell ruft das Hilfswerk missio Aachen die deutsche Bundesregierung auf, ihren Einfluss auf Pakistan stärker zum Schutz der christlichen Minderheit in dem Land nutzen. In einer Erklärung am Donnerstag unterstrich missio, dass die entwicklungs- und wirtschaftspolitische Zusammenarbeit auch immer den Schutz der christlichen Minderheit thematisieren müsse. Deutschland sei innerhalb der EU der grösste Handelspartner Pakistans und die Bundesregierung nutze diese Kooperation in unzureichender Art und Weise. missio-Präsident Dirk Bingener kritisiert: „Man kann nicht Handel treiben, ohne fundamentale Menschenrechtsfragen zu benennen.“

(kna – rp) 

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04. Juli 2024, 12:39