Ukrainischer Priester: Krieg tritt unsere Würde mit den Fü?en
Svitlana Dukhovich und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
?Spes non confundit“, ?die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen", dieser Vers aus dem Römerbrief (vgl. Röm 5,5) ist der Titel der , das diesen 24. Dezember beginnt. Angesichts von Kriegen und Ungerechtigkeit in der Welt wirbt Papst Franziskus für Zeichen der Hoffnung. Die Papstbulle zum Heiligen Jahr, in der es um die Hoffnung geht, hat auch der ukrainische Priester Roman Ostrovskyy aufmerksam gelesen. Der Bibelwissenschaftler hat in Rom an der Päpstlichen Gregoriana Universität studiert und unterrichtet nun am Priesterseminar in Kyiv. Er sagt :
?So lange ein Mensch lebt, hat er immer Hoffnung, er wünscht sich, dass die Dinge besser werden und will daran glauben, dass wir in der Lage sind, Dinge zu ändern. Ich habe die Papst-Bulle aufmerksam gelesen und viel Interessantes und Schönes gefunden. Etwa, dass der Heilige Vater vom christlichen Leben als einem Weg spricht, bei dem das Ziel die Begegnung mit dem Herrn ist, so wie auch beim Heiligen Jahr. Die Katholiken und alle Christen in der Ukraine spüren die Präsenz Jesu, der sie beschützt. Das Leid wird aber auch immer größer, wir sind im dritten Kriegsjahr und die Leute nimmt das sehr mit: Sie sind müde, verlieren die Hoffnung, dass sich hier etwas zum Guten bessern kann, dass unsere Stimme gehört wird", berichtet uns der Vizerektor des griechisch-katholischen Seminars in Kyiv.
Es ist kein Computerspiel
Zu Beginn des Kriegs habe es viel Angst gegeben, aber auch Hoffnung, weil die Ukraine sich verteidigte und sich etwas bewegte, erinnert sich der junge Priester. Der anhaltende Krieg und das andauernde Leid sowie die Unsicherheit führten nun bei vielen Leuten zu Antriebslosigkeit:
?Es ist wirklich sehr schwierig, für uns, ans Morgen zu denken und zu wissen, was sein wird. In der Ukraine können wir maximal für eine Woche planen, alles andere ist unrealistisch. Wenn der Bobmbenalarm erschallt, versuchen alle, sich in Sicherheit zu bringen...Alle warten darauf, was passieren wird, welches Stück Land uns noch genommen werden wird. Und das Schlimmste daran ist, dass wir uns alleine nicht verteidigen können. Manchmal fühlt es sich an, wie in einem Computerspiel, die Leute schauen sich das an, aber keiner will in der Realität mitmachen und den Leuten helfen, die wirklich Hilfe brauchen und vor allem, den Angreifer stoppen."
Der Glaube hilft
Heiliges Jahr im Krieg
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