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Verletzter Soldat auf einem Friedhof in Lviv im Oktober letzten Jahres Verletzter Soldat auf einem Friedhof in Lviv im Oktober letzten Jahres  (AFP or licensors)

Ukraine: Eine Amputierten-Fußballmannschaft

Die Salesianer haben im Lviv (Lemberg) im Westen der Ukraine eine Fußballmannschaft für Kriegsversehrte ins Leben gerufen.

„Wir trainieren derzeit gut 25 Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, denen jeweils ein Bein oder Arm amputiert wurde“, erklärt Pater Mykhaylo Chaban. Das Fußballspiel diene als therapeutisches Mittel für physisch und psychisch verwundeten Männer, so der Ordensmann.

Die meisten der Fußballspieler im ersten ukrainischen Versehrten-Verein mit dem Namen „Pokrova“ waren zuvor Soldaten, einige sind als Zivilisten bei Raketenexplosionen verletzt worden, schilderte Chaban. Die aus der ganzen Ukraine stammenden Männer werden alle im „Unbroken“-Spital, dem nationalen Rehabilitationszentrum in Lemberg, behandelt. Das Zentrum hat sich besonders auf die Anfertigung und Anpassung von Prothesen spezialisiert. Das Fußballtraining ist Teil ihres Rehabilitationsprogrammes.

Aufnahme vom Oktober letzten Jahres in Lviv
Aufnahme vom Oktober letzten Jahres in Lviv

„Neue Lebensperspektiven“

„So können sie nicht nur die für ihr Leben so einschneidende Tragödie etwas vergessen, der Sport inspiriert sie, gibt ihnen Willenskraft zurück, lässt sie nicht verzweifeln und öffnet neue Lebensperspektiven“, zeigt sich Pater Chaban überzeugt. „Kehren die Männer in ihre Heimatorte zurück, können sie dort vielleicht selbst einen Amputierten-Fußballverein gründen und andere dazu motivieren, mitzumachen“, so die Hoffnung des Ordensmanns. An drei weiteren Standorten in der Ukraine wurden, so Chaban, bereits solche Vereine gegründet.

Fußball ist im Don Bosco-Zentrum in Lviv seit Langem fixer Bestandteil zur Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Für diese gibt es dort eine eigene Fußballschule. Um Schülern das Training im Winter zu ermöglichen, hat die österreichische NGO „Jugend Eine Welt“ nach der Fußball-EM 2014 in der Ukraine und Polen den Bau einer Sporthalle unterstützt. Die Fußball-Euphorie sei in der Ukraine, nachdem sich das Land jüngst für die bevorstehende Europameisterschaft in Deutschland qualifizieren konnte, ungebrochen. Soweit es die permanenten Raketenalarme zuließen, werde regelmäßig trainiert, so der Ordensmann.

(kap – sk)
 

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04. April 2024, 15:10