Indien: Elf Christen aus Untersuchungshaft entlassen
Der zuständige Richter ließ die zehn Protestanten und den katholischen Priester frei, denen der Versuch vorgeworfen worden war, Hindus zum christlichen Glauben zu bekehren. Das strenge Anti-Konversionsgesetz sieht bei Schuldspruch eine bis zu zehnjährige Freiheitsstrafe vor. Hindunationalisten hatten eine Anzeige aufgegeben mit dem Vorwurf, bei einem Massenevent im ?Navinta Pastoral Centre“ wären Hindus aus armen Dalit-Gemeinschaften zum Christentum bekehrt worden.
Anschuldigungen ?völlig unbegründet“
Die Ortsdiözese Lucknow hatte die Anschuldigungen umgehend als ?völlig unbegründet“ zurückgeworfen und erklärte, es hätten sich lediglich Menschen zu einem regelmäßigen Gebetstreffen versammelt. Die Treffen werden von Protestanten organisiert, die sich ?Khrist Bhakts“ (zu Deutsch: Nachfolger Christi) nennen und den Lehren von Jesus Christus folgen, jedoch nicht zum Christentum konvertiert seien. Bei dem Treffen soll niemand bekehrt oder aufgefordert worden sein, Christ zu werden. Der katholische Pfarrer Dominic Pinto, der ebenfalls verhaftet wurde, habe an dem Gebetstreffen gar nicht teilgenommen, sondern als Direktor des diözesanen Zentrums nur den Raum zu Verfügung gestellt.
Antrag auf Kaution dreimal verschoben
Uttar Pradesh ist der bevölkerungsreichster Bundesstaat Indiens und wird von der hindunationalistischen ?Indischen Volkspartei“ (BJP) regiert, der auch der indische Ministerpräsident Narendra Modi angehört. Die Schikanierung und Repression von Christen in Indien hat zuletzt stark zugenommen. ?Matters India“ berichtet von 39 Christen, die im Januar und Februar 2024 in Uttar Pradesh wegen angeblicher Verletzung des Antikonversionsgesetzes in Untersuchungshaft genommen wurden. Der Antrag von Pfarrer Pinto auf Kaution sei dreimal verschoben worden.
(kap – vn)
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