Konfliktlösungs-Forscher bekommt Niwano-Friedenspreis 2024
„Angesichts des anhaltenden Konflikts in seinem Heimatland Israel/Palästina, der sich zu einem der verheerendsten Kriege in der Region ausgeweitet hat, glauben wir, dass es keinen passenderen und zeitgemäßeren Empfänger für den diesjährigen Niwano-Friedenspreis geben könnte", erklärte die Stiftung per Pressemitteilung weiter. Die Auszeichnung wird zum 41. Mal vergeben und ist mit einen Preisgeld von 20 Millionen Yen (umgerechnet 122.000 Euro) verbunden. Die Preisverleihung soll am 14. Mai in Tokio stattfinden. Der Preis ist nach dem Japaner Nikkyo Niwano (1906-1999) benannt, der die buddhistische Laienbewegung Rissho Kosei-Kai gründete und einer der nichtchristlichen Beobachter des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 - 1965) war.
Der Preisträger
Der diesjährige Niwano-Friedenspreisträger ist Sufi-Muslim und erlebte als palästinensischer Jugendlicher selbst, wie Identität oft zu religiösen Konflikten führte. Im Alter von 20 Jahren nahm er an einer Dialogschulung teil, die seinen Lebensweg prägte und zur Initiierung des muslimisch-jüdischen und israelisch-muslimischen Dialogs führte. „Er war und ist ein Pionier auf dem Gebiet des interreligiösen Dialogs als Praktiker und Wissenschaftler, insbesondere in Konfliktgebieten", schreibt die Jury des Niwano-Preises.
Seit Anfang der 1990er Jahre befasste der Friedens- und Konfliktforscher sich mit den katholisch-protestantischen Beziehungen in (Nord-)Irland, den buddhistisch-hinduistischen Beziehungen in Sri Lanka, den muslimisch-christlichen Beziehungen in Mindanao (Philippinen), auf dem Balkan und in vielen Teilen Afrikas (u. a. Tschad, Niger, Nigeria, Sudan, Kamerun, Burkina Faso). Abu-Nimer arbeitete auch viel in arabischen Regionen: Irak, Syrien, Libanon, Ägypten, Tunesien, Jordanien und auch Palästina. Er war einer der ersten, der in Saudi-Arabien Schulungen und Projekte zum interreligiösen Dialog durchführte. Zu seinen zahlreichen Büchern und Veröffentlichungen gehört auch ein Buch über Gewaltlosigkeit im Islam, das in mindestens fünf Sprachen übersetzt wurde.
" in Washington D.C. und Gründer des ebenfalls in Washington angesiedelten Salam-Instituts. Das Institut ist eine gemeinnützige Organisation für Forschung, Bildung und Praxis in den Bereichen Konfliktlösung, Gewaltlosigkeit, Menschenrechte und Entwicklung mit Schwerpunkt auf der Überbrückung von Differenzen zwischen Muslimen und nicht-muslimischen Gemeinschaften. Abu-Nimer verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Leitung von Projekten, die sich auf den interreligiösen und interkulturellen Dialog, die Friedenskonsolidierung, Konfliktlösung, nachhaltige Entwicklung und die Entwicklung von Gemeinschaften in muslimischen Ländern konzentrieren.
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