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Die Massenverhaftung in Guayas, Ecuador, am Sonntag Die Massenverhaftung in Guayas, Ecuador, am Sonntag  (AFP or licensors)

Ecuador: Neue Verhaftungswelle

Die Polizei in Ecuador hat 68 mutmaßliche Mitglieder einer kriminellen Bande festgenommen. Die Männer hatten versucht, ein Krankenhaus in der westlichen Provinz Guayas zu überfallen. Dort war Polizeiangaben zufolge kurz zuvor ein schwerverletztes Mitglied ihrer Gruppe eingeliefert worden.

Bei dem Einsatz in der Einrichtung in Yaguachi seien auch Schusswaffen und Drogen beschlagnahmt worden, berichtete die Polizei über die sozialen Medien. Auf in Umlauf gebrachten Bildern sind mehrere der verhafteten Männer zu sehen, die nur noch in Unterwäsche bekleidet sind. Einige liegen mit den Händen hinter dem Kopf auf dem Boden, andere werden zu wartenden Bussen abgeführt.

Die Operation ist Teil der Maßnahmen, mit denen Polizei und Militär weiter gegen die kriminellen Banden vorgehen, die in den letzten Wochen Terror auf den Straßen und gefährliche Unruhen in mindestens sieben Gefängnissen verursacht haben. Im ganzen Land sind immer noch Tausende von Soldaten im Einsatz.

Seit Präsident Daniel Noboa vor fast zwei Wochen den Notstand ausgerufen hatte, wurden in Ecuador mehr als 2.700 Personen verhaftet, 158 davon mit dem Vorwurf des Terrorismus, wie aus dem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Regierung in Quito hervorgeht. Die gefährlichen Banden sind vor allem im Drogenhandel aktiv.

Beschlagnahmtes Kokain in Ecuador
Beschlagnahmtes Kokain in Ecuador

Gewalt und Terror

Einstweiliger Höhepunkt des Ausnahmezustandes war die Ermordung des Staatsanwalts César Suárez am vergangenen Mittwoch. Der Beamte hatte die Ermittlungen zu dem Einbruch eines bewaffneten Kommandos in die Zentrale des Fernsehsenders TC in Guayaquil am 9. Januar geleitet. 13 Menschen wurden im Zug der Ermittlungen verhaftet. Zwei Tatverdächtige sind derzeit wegen des Mordes an dem Staatsanwalt inhaftiert.

Unterdessen wurde für diesen Montag eine US-Delegation unter der Leitung von Chris Dodd, Sonderberater des Präsidenten für die amerikanischen Länder, erwartet. Ziel der Mission sei es, „die Zusammenarbeit gegen das organisierte Verbrechen zu beschleunigen“, teilte die US-Botschaft in Ecuador mit.

Zusammenarbeit gegen organisierte Kriminalität

Am Sonntag hatten die Minister von Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru in Lima im Zuge der Krise in Ecuador beschlossen, das erste „Sicherheitsnetz“ an den Andengrenzen gegen das organisierte Verbrechen zu schaffen. Die Einrichtung solle bereits in wenigen Wochen operativ sein und unter anderem dazu dienen, Informationen über die Aktivitäten krimineller Gruppen mit „transnationalem“ Charakter zu liefern, anzufordern und zu erhalten, wie die Länder der Andengemeinschaft (CAN) angeben.

(or - cs)

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22. Januar 2024, 14:50