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Ein Mann vor der wiederaufgebauten presbyterianischen Kirche in Jaranwala. Mehr als 80 christliche Häuser und 19 Kirchen wurden am 16. August 2023 bei einem stundenlangen Aufstand in Jaranwala in der Provinz Punjab verwüstet. Ein Mann vor der wiederaufgebauten presbyterianischen Kirche in Jaranwala. Mehr als 80 christliche Häuser und 19 Kirchen wurden am 16. August 2023 bei einem stundenlangen Aufstand in Jaranwala in der Provinz Punjab verwüstet.  (AFP or licensors)

Pakistan: Ein Jahr des Schreckens für Christen

Für Christen in Pakistan neigt sich ein Jahr des Schreckens dem Ende zu: die Minderheit verzeichnete Dutzende Angriffe, Menschenrechtler und Aktivisten sprechen von einer Zunahme der Gewalt und Diskriminierung.

„Der Stresspegel der christlichen Gemeinschaft ist im Jahr 2023 gestiegen, weil ihre Freiheiten geschrumpft sind und die Instrumente der Unterdrückung schärfer geworden sind“, zitiert Ucanews Naeem Yousaf Gill, den Direktor der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP), einem Rechtsorgan der pakistanischen Bischöfe.

Attacken, Entführungen, Zwangskonversionen

In Jaranwala steckten bewaffnete Muslime im August mindestens 19 Kirchen in Brand und plünderten hunderte Häuser von Christen. Viele Gläubige flohen, die Menschen vor Ort haben immer noch Angst und sind traumatisiert. Auslöser der Übergriffe war die Beschuldigung zweier Christen, sie hätten Seiten des Korans zerrissen.

„Es ist offensichtlich, dass die Feindseligkeit gegen Christen zugenommen hat“, ist auch die Einschätzung des katholischen Politikers Sarfraz Clement aus Multan im südlichen Punjab. Christliche Gruppen listeten etwa 25 schwerwiegende Vorfälle auf, darunter physische Angriffe auf Christen sowie Entführung, Vergewaltigung und Zwangskonversionen christlicher Mädchen, manchmal auch minderjähriger Mädchen, zum Islam. Aus der Liste geht hervor, dass falsche Blasphemievorwürfe und körperliche Angriffe häufig sind. Das Land verschärfte 2023 zudem seine Blasphemiegesetze, die von radikalen Muslimen häufig gegen religiöse Minderheiten instrumentalisiert werden.

Mehr Fanatismus

Laut kirchlichen Beobachtern gewinnen fanatische Gruppen in Pakistans Gesellschaft und in der Verwaltung immer mehr an Boden, was die Grundrechte von Minderheiten zusätzlich einschränkt. „Das ist eine echte Bedrohung“, zitiert Ucanews Pater Sarfraz Simon von der katholischen Erzdiözese Islamabad-Rawalpindi. Die Politik ignoriere ihre Beschwerden, Christen lebten als „Bürger zweiter Klasse“, ergänzt Suneel Malik, ein katholischer Menschenrechtsaktivist aus Faisalabad, gegenüber Ucanews.

In Pakistan machen Christen weniger als vier Prozent der Bevölkerung aus (2,6 Millionen von insgesamt 220 Millionen Einwohnern). Die meisten von ihnen leben in der Provinz Punjab.

(ucanews – pr)
 

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27. Dezember 2023, 13:44