Gaza: Israelische Militär-Aktion in katholischer Pfarrei
Die Israelis haben das Feuer auf die Christen in Gaza eröffnet. Nach dem dramatischen und schweren Bombardement der letzten Nacht in der Umgebung der lateinischen Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza-Stadt, bei dem Dutzende von Toten zu beklagen waren, werden Schutzsuchende in diesen Stunden von israelischen Scharfschützen direkt auf dem Gelände der Pfarrei beschossen.
Berichten zufolge, die vom lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, bestätigt wurden, wurden zwei Frauen getötet. Dabei handelte es sich den Angaben zufolge wahrscheinlich eine Mutter und eine Tochter, wobei letztere bei dem Versuch, der von den Scharfschützen getroffenen älteren Mutter zu helfen, getötet wurde. Mehrere Menschen wurden verletzt, einer von ihnen soll sich in einem sehr kritischen Zustand befinden und im Hof der Pfarrei liegen. Hilfe zu leisten sei aufgrund des gezielten Beschusses nicht möglich, hieß es weiter.
Momente der Panik
Nachrichtenagenturen berichten von „Momenten der Panik“ in der Gemeinde und zitieren aufgeregte Augenzeugenberichte. „Die Angst, vor allem bei den Kindern und älteren Menschen, ist unglaublich. Alle sind auf dem Boden, aus Angst, getroffen zu werden“, sind nur einige der Informationen, die direkt aus der katholischen Gemeinde in Gaza stammen sollen. In der Pfarrei der Heiligen Familie in Gaza haben in den letzten zwei Monaten etwa 600 Menschen Zuflucht gefunden. Denselben Quellen zufolge schießen Scharfschützen auf jeden, der sich innerhalb der Pfarrei, die aus mehreren Gebäuden besteht, bewegt. Die Nachrichtenlage ist unübersichtlich, da die Verbindungen nur unregelmäßig zustande kommen.
Der noch andauernde Angriff soll von den Israelis mit der Begründung gerechtfertigt worden sein, dass sich ein Raketenwerfer in der Gemeinde befinden solle. Trotz des Eingreifens des Patriarchats wurde die Operation nicht gestoppt. Die israelischen Soldaten sollen in das Gelände eingedrungen sein und sich auf dem Vorplatz der Pfarrei befinden, von wo aus sie auf die Zivilisten schießen, die in dem Gebäude Schutz suchten.
Pressekonferenz angekündigt
Wie unterdessen vom Büro des israelischen Premierministers Benyamin Netanyahu bekanntgegeben wurde, werde dieser um 20.30 Uhr Ortszeit (19.30 römischer Zeit) eine Pressekonferenz abhalten.
Ständiger Beschuss
In der Nacht auf Samstag hatte Angaben des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem zufolge bereits ein israelischer Panzer das Haus der Mutter-Teresa-Schwestern getroffen, das sich auf dem Gelände der Pfarrei befindet. Das Gebäude fing wegen der Zerstörung eines Generators Feuer, eine Schwester wurde am Bein verletzt, wähernd die dort lebenden 54 Menschen, darunter Kinder und Behinderte, in Sicherheit gebracht wurden. Allerdings seien diese derzeit ohne feste Unterkunft, einige von ihnen auch ohne die dringend benötigten Sauerstoffgeräte, geht aus einem vom Samstag weiter hervor. Der Generator war die einzige Stromquelle des Pfarreienkomplexes.
(vatican news/ansa/diverse - cs)
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