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Christen zu Allerseelen in Mumbai Christen zu Allerseelen in Mumbai  (ANSA)

Indien: In 3 Jahren fast 400 Christen in Uttar Pradesh verhaftet

Laut dem Pressedienst „Ucanews" wurden in dem nordindischen Bundesstaat 398 Menschen verhaftet, seit 2020 ein strenges Gesetz zum Verbot von Religionsübertritten eingeführt wurde. Betroffen sind demnach vor allem mehrheitlich protestantische Pfarrer und Anhänger christlicher Gruppen.

Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum vom 27. November 2020 bis zum 27. November 2023. „Ucanews" hat die Zahlen laut eigener Aussage aus einer anonymen Quelle. Mit Pater Babu Francis ist demnach auch ein katholischer Priester darunter. Der Leiter der Caritas der Diözese Allahabad soll unter den rund 50 immer noch inhaftierten Christen sein, während die meisten anderen auf Kaution wieder frei seien. Der Priester wurde zusammen mit drei anderen Katholiken am 3. Oktober verhaftet, nachdem ein lokaler Führer der hindunationalistischen „Indischen Volkspartei" (BJP) sie beschuldigt hatte, versucht zu haben, Dorfbewohner in Allahabad zu bekehren.

Der mit rund 200 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste indische Bundesstaat Uttar Pradesch hat eines der härtesten Gesetze gegen Religionsübertritte „durch Gewalt, Verlockung, Betrug oder Heirat". Der Teilstaat wird von dem Hindu-Priester Yogi Adityanath der BJP regiert, die auch die Zentralregierung in Neu Delhi stellt. Im hinduistisch dominierten Uttar Pradesh sind nur knapp 0,2 Prozent der Einwohner Christen.

Gesetz umstritten

Kirchenvertreter kritisieren, das Antikonversionsgesetz sei zu einem Instrument in den Händen hinduistischer Hardliner geworden, „um Christen ins Visier zu nehmen und in die Falle zu locken". Der Generalsekretär der christlichen Organisation „Unity in Compassion", Minakshi Singh, sagte: „Unsere Leute werden wegen völlig falscher Anschuldigungen religiöser Konversion inhaftiert." Die in Neu Delhi ansässige Organisation bietet Christen Hilfe bei Anträgen zur Freilassung auf Kaution.


Der katholische Menschenrechtler A. C. Michael betonte, das Antikonversionsgesetz verstoße gegen die Verfassung. „Das Gesetz schreibt vor, dass jeder, der seine Religion wechseln möchte, die Erlaubnis eines zuständigen Beamten einholen muss." Das sei illegal, denn Religion sei eine persönliche Angelegenheit. Die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze wird derzeit vor dem Obersten Gerichtshof, dem höchsten Gericht des Landes, angefochten.


12 der 28 indischen Bundesstaaten haben in den vergangenen Jahren Gesetze gegen Religionsübertritte erlassen. Indiens Oberster Gerichtshof erklärte diese Gesetze für verfassungskonform, solange sie nicht dazu dienen, das Recht des Einzelnen auf Religionsfreiheit zu beeinträchtigen. Sie sollten also lediglich Zwang und Betrug verhindern.

(ucanews/kna - sst)

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02. Dezember 2023, 11:25