Pakistan: Christ wird Gotteslästerung auf Facebook vorgeworfen
Der Beitrag von Haroon Shahzad bestand nach Fides-Darstellung aus einem Zitat aus einem Paulusbrief des Neuen Testaments, in dem es um Opfer und Dämonen geht (1 Kor, 10, 18-22). Der Beitrag wurde wenige Tage vor dem islamischen Opferfest Eid al-Adha veröffentlicht. Beschwert hatte sich ein Muslim, der im selben Dorf wie der Angeklagte Christ lebt. Er las den Text und bezog ihn auf das Opferfest, woraufhin er Haroon Shahzad der Gotteslästerung beschuldigte. Nach Fides-Angaben eskalierte daraufhin die Lage im Dorf schnell; viele christliche Familien seien aus Angst in ein benachbartes Dorf geflohen.
Der Pressedienst spricht von gewaltsamen Ausschreitungen. Eine Anwältin habe dafür gesorgt, dass der Beschuldigte und seine Familie in Sicherheit gebracht worden seien. Später sei Shahzad in einer Polizeistation in Gewahrsam genommen worden.
Das Blasphemiegesetz ist umstritten
Die Anwältin erklärt gegenüber Fides: „Wir wissen, dass der Angeklagte kein Verbrechen begangen hat. Aber in Anbetracht der aktuellen Umstände, des sensiblen Themas des Blasphemiegesetzes und des Ortes, an dem wir uns befinden - alles Faktoren, die den Fall beeinflussen -, ist die Situation nicht günstig... Tausende von Fällen wie dieser sind vor den pakistanischen Gerichten anhängig, in denen christliche Bürger zu Unrecht angeklagt und verhaftet werden, obwohl sie unschuldig sind."
Das Blasphemiegesetz in Pakistan sieht für die Lästerung des Koran oder des Propheten Mohammed schwere Strafen vor. Seine Gegner wenden ein, es werde häufig für persönliche Rachefeldzüge ausgenutzt.
(fides – md)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.