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„Im Namen der katholischen Kirche in Südkorea bitte ich bei der Kirche in Vietnam um Entschuldigung“, sagte der Bischof, der von 1999 bis 2010 das Militärordinariat leitete. Dies war das erste Mal, dass ein koreanischer Bischof beim vietnamesischen Volk für Gräueltaten um Entschuldigung bat, die vor einem halben Jahrhundert von koreanischen Truppen begangen wurden. Bischof Lee und seine Begleiter wurden vergangene Woche von Bischof Joseph Chau Ngoc Tri von Lang Son Cao Bang, sowie Priestern und Katechismusstudenten im Haus des Bischofs in Lang Son begrüßt.

Die Bischöfe konzelebrierten in der St. Dominic-Kathedrale eine Messe, an der zwanzig koreanische und vietnamesische Priester sowie örtliche Katholiken teilnahmen.

Schuld und Reue

Bischof Lee ist Vorsitzender der Bischöflichen Sonderkommission für die Versöhnung des koreanischen Volkes der Katholischen Bischofskonferenz von Korea. Er erinnerte in diesem Zusammenhang daran, wie sein ehemaliger Klassenkamerad, der früher gegen die kommunistischen Kräfte in Südvietnam gekämpft hatte, seitdem seine Ordensberufung aufgegeben hatte. Er fühlte sich schuldig und war voller Reue für seine Taten, nachdem er nach Hause zurückgekehrt war.

Ein blutiger Krieg

Ungefähr 350.000 südkoreanische Soldaten kämpften in dem erbitterten Krieg zwischen 1964 und 1973 an der Seite der US-Streitkräfte.

Am 7. Februar ordnete das Seoul Central District Court die südkoreanische Regierung an, Nguyen Thi Thanh, eine vietnamesische Überlebende eines blutigen Massakers an 74 Zivilisten durch südkoreanische Marines in ihrer Heimatprovinz Quang Nam im Jahr 1968, zu entschädigen.

Thanh, heute 63 Jahre und damals acht Jahre alt, reichte 2020 eine Klage gegen die südkoreanische Regierung ein und forderte rund 30 Millionen Won (23.800 US-Dollar) als Entschädigung für den Verlust ihrer Verwandten und schwere Verletzungen. Während ihres Besuchs in dem südostasiatischen Land besuchten Bischof Lee und seine Delegation den Komplex der Kathedrale von Phat Diem und fünf weitere Kirchen mit östlicher Architektur, die zwischen 1875 und 1898 in der Provinz Ninh Binh erbaut wurden. Sie besuchten auch die So Kien-Basilika, die Reliquien einiger vietnamesischer Märtyrer in der Provinz Ha Nam beherbergt, und Gräber der verstorbenen Bischöfe von Lang Son Cao Bang.

Bischof Lee sagte, Korea und Vietnam seien die Heimat christlicher Märtyrer. Der in Pjöngjang in Nordkorea geborene Bischof würdigte auch vietnamesische Wanderarbeiter, die Teil seiner Diözese sind. Sein Besuch wurde vom vietnamesischen Pater Joseph Nguyen Van Doan geplant, der in der Diözese Uijeongbu für die Organisation der Seelsorge für vietnamesische Arbeiter zuständig ist.

(ucan – mg)