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Bischof Joseph Tyson Bischof Joseph Tyson 

USA: Dienst als Diözese besser auf Pfarreien abstimmen

Was bewegt die Katholiken in Nordamerika? Ein Thema ist die Jugend, sagte uns ein Teilnehmer, Bischof Joseph Tyson von Yakima, im Interview. Im Synodenprozess gehe es um tiefes Zuhören und Synodalität als Lebensweise.

Mario Galgano und Sr. Bernadette Reis – Vatikanstadt/Orlando

Siebzehn Delegierte aus den USA und Kanada nehmen im Rahmen der Weltsynode an der nordamerikanischen Synodenversammlung  teil. Zur Erinnerung, bei der Weltsynode handelt es sich um ein mehrjähriges weltweites Unterfangen, das Papst Franziskus im Jahr 2021 ins Leben gerufen hat und bei dem Katholiken ermutigt wurden, ihren örtlichen Diözesen Feedback zu bestimmten, vom Vatikan angeregten Fragen zu übermitteln.

Bis diesen Freitag erarbeiten die Delegierten für Nordamerika in Orlando, Florida, die Abfassung eines Dokuments mit dem Namen „Kontinentale Synthese“, das bis zum 31. März dem Sekretariat der Synode vorgelegt werden soll. Dieses Kontinentalschreiben soll nicht mehr als 20 Seiten lang sein und die Antworten Nordamerikas auf drei Reflexionsfragen des Vatikans enthalten.

Hier im Audio

Junge Diözese und vorwiegend spanischsprachig

Bischof Joseph Tyson ist Bischof von Yakima und Teilnehmer des nordamerikanischen Kontinentalteams, das die Konferenz der katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten vertritt. Die Diözese Yakima wurde 1951 gegründet und liegt im Zentrum des US-Bundesstaates Washington. Etwa 75 Prozent der Katholiken in der Diözese Yakima sind spanischsprachig. Gegenüber Radio Vatikan erläutert Bischof Tyson:

„Es war bisher ein großartiger Prozess. Wir begannen in unserer Diözese mit den Einwanderern und versuchten von Anfang an, die Menschen anzusprechen, die am Rande der Gesellschaft zu stehen scheinen, um sicherzustellen, dass wir diese Stimmen hören. Wir hatten eine Reihe von Zuhörmomenten in den Pfarreien, und dann haben wir etwa 400 Verantwortliche aus allen Diözesen versammelt, größtenteils spanischsprachig, nur um zu sehen, was gesagt wurde. Und es gab tatsächlich sechs Hauptthemen, die aus unserem eigenen Synodenprozess hervorgingen.“

Ein großes Augenmerk und eine große Sorge gelte der Jugend, fügte der US-Bischof an:

„Ich würde sagen, das war die oberste Priorität und das wichtigste Anliegen, das im Prozess der Yakima-Diözesansynode zum Ausdruck kam. Im Laufe des Prozesses haben wir nun die nationale und kontinentale Ebene erreicht bzw. hinter uns gelassen.“

Synodalität als Lebensweise

„Was wir lehren, ist nicht immer das, was die Menschen lernen. Was wir sagen, ist nicht immer das, was die Menschen hören. Der Synodenprozess ist, so würde ich sagen, eine Korrektur.“

Ähnlich wie beim Synodalen Weg in Deutschland gehört in den USA auch die Frage nach der Erneuerung der Strukturen in der Kirche zu den besprochenen Themen, hört man aus den Äußerungen Tysons heraus. Und ähnlich wie bei der Kontinentalphase in Prag vergangener Woche sind die Themen und Auseinandersetzungen in Florida sehr spezifisch für Nordamerika. Tyson:

„Es geht bei uns um die Frage, wie wir unseren eigenen Dienst als Diözese besser auf unsere Pfarreien abstimmen können und umgekehrt. Im Hinblick auf den Synodenprozess hingegen geht es in gewissem Sinne darum, dass das, was wir predigen, nicht immer das ist, was die Menschen aufnehmen. Anders ausgedrückt: Was wir lehren, ist nicht immer das, was die Menschen lernen. Was wir sagen, ist nicht immer das, was die Menschen hören. Der Synodenprozess ist, so würde ich sagen, eine Korrektur. Es geht nicht unbedingt um Ziele und Ergebnisse. Es geht um dieses tiefe Zuhören, um Synodalität als Lebensweise. Und das ist es, worum es uns in der Diözese Yakima geht.“

Bischöfe haben Schlüsselrolle

Als Ergebnis des Synodenprozesses sei klar, dass die Bischöfe eine Schlüsselrolle einnehmen würden, fügt der US-Bischof an. Die Oberhirten hätten eine grundlegende Rolle in einem Synodenprozess, insbesondere als Verbindungsstelle zwischen der Weltkirche und den Menschen, die in ihrem Gebiet leben.

Die nordamerikanische Kontinentalphase behandelt folgende Fragen:

Welche Intuitionen stimmen am stärksten mit den gelebten Erfahrungen und Realitäten der Kirche auf Ihrem Kontinent überein? Welche Erfahrungen sind neu oder erhellend für Sie?

Welche wesentlichen Spannungen oder Divergenzen erweisen sich aus Sicht Ihres Kontinents als besonders wichtig? Welche Fragen oder Probleme sollten daher in den nächsten Schritten des Prozesses angesprochen und berücksichtigt werden?

Wenn man sich anschaut, was sich aus den beiden vorangegangenen Fragen ergibt, was sind die Prioritäten, wiederkehrenden Themen und Aufrufe zum Handeln, die mit anderen Ortskirchen auf der ganzen Welt geteilt und während der ersten Sitzung der Synodenversammlung im Oktober 2023 diskutiert werden können?

(vatican news)

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16. Februar 2023, 11:31