CCEE und SBK zum Europa-Treffen in Prag
?Die Schweizer Delegation steht vor einem europäischen Mosaik, in dem die katholische Kirche eine grosse Vielfalt an Gegebenheiten und Mentalitäten aufweist. Sie begegnet Spannungen, aber auch einem grossen Entgegenkommen, bemerkenswerten gemeinsamen Ansätzen bei den dringlichsten Themen und einem allgemeinen Willen, den Weg gemeinsam zu gehen", heißt es in einer . Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) hat nach Prag den SBK-Vorsitzenden, den Basler Bischof Felix Gmür, die Generalsekretärin der Römisch-Katholischen Kirche im Kanton Aargau Tatjana Disteli und Helena Jeppesen-Spuhler, Mitarbeiterin des Fastenopfers Schweiz geschickt. Weitere zehn Delegierte waren online zugeschaltet.
Diese kontinentale Versammlung für Europa sei ?historisch" neu und ?ein Beginn, an dem es keine Umkehr mehr gibt", heißt es weiter in der Erklärung der Delegation aus der Schweiz. Alle Meinungen könnten geäußert werden- ?auch wenn sie polarisieren". Befürchtungen und Hoffnungen kämen ?ungefiltert" auf den Tisch, Veränderungen würden gefordert.
Alle hören - und Veränderungen anstoßen
Wie das Fazit der deutschen Delegation erwähnt auch das SBK-Kommuniqué die LGBTQIA+-Gruppe explizit. Eine integrative katholische Kirche müsse dieser Gruppe, so wie ?allen Vernachlässigten" einen ?echten Platz" einräumen. Konkret erwähnt die SBK in diesem Zusammenhang auch Frauen, Jugendliche, Migrant/innen, ?Menschen in prekären Verhältnissen usw." Das Thema Missbrauch sprechen die Schweizer in einem Satz an: Die Schweizer Delegation wünsche sich ?Veränderungen, sofortige Bewusstseinsbildung angesichts von Missbrauch, Ungerechtigkeiten und der Verzagtheit der Gläubigen, die sich von der Kirche abwenden."
Die Schweizer-Kontinental-Synoden-Gruppe geht auch auf Zweifel bei der Synode ein: ?Einige Menschen befürchten, dass diese Synode nichts bewirken oder enttäuschen wird. Vielleicht wird sie einige Gläubige verunsichern, aber es ist auch wichtig, notwendig und hoffnungsvoll, sich den Fragen zu stellen. Die Synode soll ein Rendezvous mit der Zukunft sein."
CCEE: Den synodalen Weg weitergehen
Viele Wunden zu heilen
Agenda für die Weltsynode
Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen nennt auch konkrete Themenfelder, die bei der Weltsynode weiter diskutiert werden sollten, etwa das Verständnis von Synodalität und der (Weihe)Ämter in der katholischen Kirche. Außerdem heißt es in dem Fazit, es gelte, ?konkrete und mutige Entscheidungen über die Rolle der Frauen in der Kirche und über ihre stärkere Beteiligung auf allen Ebenen, auch an Entscheidungs- und Beschlussfassungsprozessen, zu treffen". Ebenso gelte es, Spannungen im Bereich Liturgie aufzulösen und den Menschen die Botschaft der Kirche und des Evangeliums wieder näherzubringen. Auch der Schrei der Armen und aller Kriegsopfer müsse gehört werden. Die CCEE plädiert zudem für geistliche Unterscheidung ?discernimento" und ?aggiornamento" im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils.
Kontinentalversammlungen regelmäßig halten
Hintergrund
Papst Franziskus hat im Oktober 2021 in einem neuen Prozess alle zur Beteiligung an der nächsten Weltbischofssynode aufgerufen. Es gab zunächst Konsultationen der Ortskirchen, dann ging es in die kontinentale Phase, bei der die katholischen Kirchen eines Kontinenten sich über die Ergebnisse der ersten Phase austauschten. Das Europa-Treffen findet in diesem Rahmen vom 5. bis 12. Februar 2023 in Prag statt. Diesen Donnerstag endete dort der erste Teil der kontinentale Phase Europas des weltweiten synodalen Prozesses. Delegationen von 39 Bischofskonferenzen haben daran teilgenommen. Der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen hatte darüber hinaus noch 40 weitere Gäste eingeladen. Neben den Delegierten in Prag waren zudem aus jedem Land bis zu zehn Teilnehmer online zugeschaltet. Der Versammlung in Prag, die am vergangenen Sonntag (5.2.2023) begann, schließt sich nun eine Konferenz der Vorsitzenden aller europäischen Bischofskonferenzen an, die diesen Sonntag (12.2.2023) endet.
(sbk/ccee/pm - sst)
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