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Die griechische Juristin Eva Kaili steht als Beschuldigte im Zentrum des Skandals. Sie wurde inzwischen von ihrem Amt als Vize-Präsidentin des EU-Parlementes entpflichtet. Die griechische Juristin Eva Kaili steht als Beschuldigte im Zentrum des Skandals. Sie wurde inzwischen von ihrem Amt als Vize-Präsidentin des EU-Parlementes entpflichtet.  

EU-Korruptionsskandal: „Nicht alle in einen Topf werfen“

Den EU-Korruptionsskandal zur Delegitimierung der Europäische Union zu nutzen, sei „unredlich und eine Instrumentalisierung“. Das hat jetzt einer der COMECE-Vizepräsidenten, Bischof Mariano Crociata, hervorgehoben.

„Wir dürfen nicht alle in einen Topf werfen und grob und oberflächlich delegitimieren“, warnte Crociata vor pauschalen Vorwürfen gegen die Spitzen der EU-Politik. Der Skandal dürfe jetzt nicht dazu genutzt werden, um die europäischen Institutionen generell zu diskreditieren, sondern solle vielmehr als Chance zu Verbesserungen genutzt werden. Das COMECE-Gremium ist die Kommission der katholischen Bischofskonferenzen in der Europäischen Union. Crociata äußerte sich am Montag gegenüber der Agentur Sir nach einer Audienz der COMECE-Spitze bei Papst Franziskus.

Gute Arbeit würdigen, nicht pauschalisieren

Das Thema sei bei der Audienz mit dem Papst aber nicht erörtert worden, so der Bischof, der Teil der COMECE-Delegation war. Mit Blick auf die Beschuldigten erinnerte er daran, dass bis Abschluss der Untersuchungen die Unschuldsvermutung gilt. „Ohne die Europäische Union können wir in unserem Europa nicht vorankommen“, gab Crociata grundsätzlich zu bedenken. Und er rief dazu auf, die überwiegend gute Arbeit der EU-Parlamentsabgeordneten mehr wertzuschätzen. Politik sei nicht von der moralischen Integrität der Politiker zu trennen – um Fehlverhalten vorzubeugen, gelte es „möglichst wachsam zu sein“, so Crociata.

Der sizilianische Bischof äußerte sich mit Blick auf aktuelle Vorwürfe gegen die inzwischen entpflichtete griechische EU-Parlamentsvizepräsidentin Eva Kaili und weitere Beschuldigte. Ihnen wird Korruption, Geldwäsche, Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie versuchte Einflussnahme aus dem Ausland vorgeworfen. Vermutet werden Bestechungsgelder aus Katar, die Untersuchungen laufen noch. Dass mehrere der weiter Beschuldigten aus Italien stammen, stimmte Crociata nachdenklich, wie er gegenüber Sir signalisierte.

COMECE-Präsident lobt Konsequenzen

COMECE-Präsident Kardinal Jean Claude Hollerich hatte sich in einem Interview mit Pope am Mittwoch ähnlich geäußert: Dass mutmaßliche Verbrechen untersucht und auch geahndet würden, sei „ein Erfolg“ und Zeichen dafür, dass „das EU-Parlament wirklich demokratische Werte wahrnimmt, gegen Korruption ist und auch konsequent agiert“, so der scheidende COMECE-Vorsitzende.

Bischof Mariano Crociata ist seit 2017 Delegierter der italienischen Bischofskonferenz bei der COMECE und einer der COMECE-Vizepräsidenten. Seine und die Amtszeit der gesamten Führungsspitze des Bischofs-Gremiums endet im März.

(sir/vatican news – pr)
 

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13. Dezember 2022, 12:10