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Eingang zur FABC-Konferenz Eingang zur FABC-Konferenz 

Asiatische Bischöfe bei FABC-Konferenz: Kirche als Motor für Wandel

„Luis, übermittle meine Nähe… Meine Nähe zu den Kirchen in Asien“: mit diesen Worten habe ihn Papst Franziskus als Sondergesandten zur Generalversammlung der asiatischen Kirchen FABC geschickt, so Kurienkardinal Luis Tagle bei der Abschlusspressekonferenz zu dem mehr als zweiwöchigen panasiatischen Bischofstreffen in Bangkok an diesem Samstagnachmittag thailändischer Zeit.

Er hoffe, dem Papst einige Früchte von der Konferenz zurückbringen zu können, so Tagle, denn Franziskus wolle dringend hören, was die Kirchen in Asien zu sagen hätten.

Weg nach vorne

Insgesamt zeigten sich die Kirchenvertreter auf der abschließenden Pressekonferenz der FABC optimistisch, dass die eben zu Ende gegangene Generalversammlung einen Weg nach vorne für die Kirche in Asien darstelle. Anlass für die Generalversammlung der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) war das 50-jährige Bestehen der FABC.

Auch das Abschlussdokument der Konferenz wurde vorab erläutert. Kardinal Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay, beschrieb es als ein „futuristisches“ Dokument über pastorale Möglichkeiten. Er erklärte, dass die Konferenzdelegierten den Schrei vieler Gesellschaftsbereiche in Asien hörten. „Wir haben zum Beispiel die große Sehnsucht nach einer größeren kontemplativen Spiritualität in unserer pastoralen Arbeit gehört", sagte er. Das Dokument sei allerdings noch im Bearbeitungsprozess. Die FABC-Delegierten hätten es allgemein gebilligt, nun werde es weiter mit anderen Bischöfen sowie mit Laien diskutiert werden.

„Wir wollten sehen, wie unsere Kirchen zu Akteuren des Wandels werden können“

„Wir wollten sehen, wie unsere Kirchen zu Akteuren des Wandels werden können“, fuhr Kardinal Gracias fort. Die Kirche solle bei der Friedensbildung und dem konstruktiven Dialog in Asien eine Vorreiterrolle spielen, so der Wunsch der Delegierten. Zwar seien die Katholiken in Asien nur eine kleine Minderheit, dennoch hegten sie den Wunsch, sowohl die Region als auch die Welt im Allgemeinen zu beeinflussen, erläuterte wiederum Kardinal Tagle auf die Frage eines Journalisten.

Allerdings handele es sich nur um eine „quantitative“ Minderheit, die sich auch in der Konfession der Schüler auf katholischen Schulen widerspiegele, die von vielen Nichtkatholiken besucht würden. Doch im biblischen Kontext komme der „Minderheit“ eine große Bedeutung zu, gab er zu bedenken: „In den Gleichnissen vom Reich Gottes geht es immer darum, wie Gott durch die Kleinen oder das, was wir als Minderheit bezeichnen würden, handelt. Eine zahlenmäßige Minderheit zu sein, hindert die Kirche in Asien also nicht daran zu glauben, dass das Reich Gottes auf diese Weise gefördert wird.“ Auf den Philippinen und in Osttimor, so erinnerte er die Anwesenden, seien die Katholiken zwar in der Mehrheit. Das entbinde diese beiden Länder jedoch nicht davon, den „Weg der Minderheit zu gehen - Demut, Selbstentäußerung, Mitgefühl, Solidarität mit den Kleinen der Gesellschaft“. Die Annahme dieser Berufung als Minderheit könne zur Entdeckung der „Möglichkeiten, Träger des Reiches Gottes zu sein“, führen.

Appelle zur Beendigung von Konflikten

Auf eine weitere Frage zur Realität des Krieges in der Ukraine reagierte Kardinal Tagle mit einem konsequenten Appell, sich gemeinsam für die Lösung dieses und anderer Konflikte einzusetzen. „Die Kirche, selbst der Heilige Vater, kann die Menschen nicht zum Reden zwingen“, erklärte er. „Es hängt von denjenigen ab, die reden sollen, ob sie zuhören werden“.

Kardinal Gracias äußerte sich anschließend besorgt über die Zunahme von Gewalt und Extremismus. Dies erfordere, dass sich die Menschen in der Kirche für Frieden und Versöhnung einsetzten, ein Punkt, der auf der Konferenz mehrfach zur Sprache gekommen sei: „Wir müssen eine größere Rolle in der Gesellschaft übernehmen, um für einen gelingenden Frieden zu arbeiten“, sagte Kardinal Gracias. Auch Myanmars Kardinal Bo äußerte sich zu diesem Thema: „Was für den Menschen unmöglich ist lässt uns auf die ,Macht über uns‘ vertrauen, damit ,wenn die Zeit kommt, Frieden und Dialog im Land möglich sind‘“. Bangkoks Kardinal Francis Xavier Kriengsak erinnerte die Anwesenden an die Geste des Papstes, der sich im Vatikan im April 2019 auf den Boden beugte und die Füße von politischen Führern küsste, die zuvor in den Konflikt im Südsudan verwickelt waren.

Ein Wandel hat bereits stattgefunden

Dialog sei immer eine Priorität für die Kirche gewesen. Aber jetzt sei er zu einer „Notwendigkeit und nicht zu einer Option“ geworden, betonte wiederum Kardinal Gracias. „Die asiatische Kirche kann einen Beitrag für die gesamte Kirche leisten, wenn es darum geht, wie ein effektiver Dialog geführt werden kann“, sagte er. Er nannte als Beispiel den Sprachwandel, der auf der Konferenz selbst stattgefunden habe. Habe man zuvor von „anderen Religionen“ gesprochen, spreche man nun von „benachbarten“ Religionen, was einen Mentalitätswandel in der Wahrnehmung des Dialogs durch die FABC-Delegierten zeige.

(vatican news - br/cs)

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29. Oktober 2022, 14:59